Neue Sportarten für Tokio 2020
1. Juni 2016Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio werden aller Voraussicht nach Baseball und Softball, Karate, Sportklettern, Skateboard sowie Surfen in das olympische Wettkampfprogramm aufgenommen. Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am Mittwoch in Lausanne entschieden, dem Vorschlag der Organisatoren der Tokio-Spiele zu folgen und der IOC-Session die Aufnahme der Sportarten ins Programm für 2020 zu empfehlen. Die Zustimmung der IOC-Vollversammlung Anfang August in Rio de Janeiro, der es noch bedarf, gilt lediglich als Formsache.
Die Erweiterung des Sportprogramms ist durch die von IOC-Präsident Thomas Bach initiierte Agenda 2020 möglich geworden. Seit Verabschiedung der IOC-Reform im Dezember 2014 hat die Ausrichter-Stadt die Möglichkeit, zusätzliche Sportarten für das Olympia-Programm vorzuschlagen. Eine spezielle Kommission aus Tokio hatte die Vorschläge erarbeitet. In einer ersten Reaktion des IOC hieß es, die neuen Sportarten seien auch ein "Aufruf an die Jugend". Bisher galt eine Beschränkung auf 28 Sommersportarten und eine Athletenzahl von maximal 10.500. Mit der Aufnahme der neuen Sportarten würde es in Tokio 18 Medaillen-Entscheidungen mehr geben, rund 500 weitere Sportler würden teilnehmen.
Im Gespräch für eine Aufnahme ins Tokio-Programm waren auch Squash, Bowling und die Kampfsportart Wushu. Baseball und die Frauen-Variante Softball stehen damit vor dem Comeback im Olympia-Programm. Von 1996 bis 2008 wurde Softball bei den Sommerspielen ausgetragen, Baseball war schon 1992 bis 2008 dabei. Offen war lange, ob Skateboard nicht daran scheitern wird, dass drei internationale Verbände für diese Sportart existieren. Das IOC akzeptiert aber unter seinem Dach nur einen Verband pro Sportart. Auf einen Vertreter beim IOC konnten sich die drei Organisationen schließlich mühsam einigen.
asz (dpa, sid)