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Neuer Rückschlag für Desertec

12. November 2012

Der Technologiekonzern Bosch steigt aus dem Wüstenstrom-Projekt Desertec aus. Damit verliert Desertec einen weiteren Unterstützer. Erst vor kurzem hatte Siemens seinen Ausstieg verkündet.

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Symbolbild - Die Sonne scheint über einem Parabolspiegel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bosch ist bei Desertec über die Maschinenbau-Tochter Rexroth engagiert. Die Verträge zwischen dem Unternehmen und der Wüstenstrom-Initiative laufen zum Ende des Jahres aus und werden nicht verlängert, sagte eine Bosch-Sprecherin am Montagabend (12.11.2012) und bestätigte damit eine Vorabmeldung der "Financial Times Deutschland".

"Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen eine weitere Mitgliedschaft nicht zu", sagte die Sprecherin. Die Bosch-Tochterfirma Rexroth leidet zurzeit unter einem Absatzeinbruch in Europa, tausende Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Daher würden die Aktivitäten stärker fokussiert, so die Sprecherin.

Desertec will trotzdem wachsen

Wüstenstromprojekt soll bald starten

Bosch Rexroth leistete nach Angaben der FTD bei Desertec bisher Technologieaustausch oder veranstaltete Workshops mit Experten. Die Desertec-Planungsfirma Dii bestätigte das Ende der Zusammenarbeit mit Bosch. "Wir bedauern den Schritt", zitiert die FTD einen Sprecher.

Der Initiative gehören derzeit 21 Gesellschafter und 36 Partner an. Nach Angaben von Dii soll die Zahl der assoziierten Unternehmen durch Neueintritte bis zum Jahreswechsel leicht ansteigen.

Auch Siemens steigt aus

Vor Bosch hatte bereits der Technologiekonzern Siemens angekündigt, sich zum Jahresende aus dem Desertec-Projekt zurückzuziehen. Zugleich verabschiedet sich Siemens ganz von der Solartechnik, die Sparte soll verkauft werden. Bei den erneuerbaren Energien will sich Siemens auf Wind- und Wasserkraft konzentrieren.

Das von europäischen und nordafrikanischen Ländern betriebene Desertec-Projekt wurde 2009 gestartet. Ziel ist es, bis 2050 in Nordafrika und im Nahen Osten Solarkraftwerke und Windparks zu bauen, um einen großen Teil des örtlichen und auch Teile des europäischen Stromverbrauchs zu decken. Die notwendigen Investitionen wurden bisher mit rund 400 Milliarden Euro veranschlagt.

bea/hp (rtr, dpa, afp)