Neues Museum in Molenbeek
Der Brüsseler Stadtteil Molenbeek erlangte aufgrund des Terrors traurige Berühmtheit. Kaum bekannt aber ist die junge und pulsierende Kunstszene des Viertels. Ein neues Museum zeigt moderne, urbane Kunst.
Eröffnung wegen Terror verschoben
Molenbeeks Künstler und seine Anrainer leben oft in parallelen Welten. Museumsdirektor Raphael Cruyt will deshalb sein Museum so offen wie möglich gestalten. Das "MIMA - Millenium Iconoclast Museum of Art" hätte bereits Ende März seinen regulären Betrieb aufnehmen sollen. Aufgrund der Brüsseler Terroranschläge wurde die Eröffnung um gut drei Wochen verschoben.
Museum für Kunst der Subkulturen
Inspiriert wurden die Macher des Museums von der "Revolution 2.0". Das Museum will in erster Linie junge Leute ansprechen. Die Kunst der Subkulturen seit der Jahrtausendwende - inklusive Graffitis, Extremsportarten und Hiphop - soll im Mittelpunkt stehen.
Ein Museum zum Anfassen
Für die erste Ausstellung "City Lights" wurden fünf Künstler aus New York City nach Brüssel eingeladen. Das Besondere: Fast alle Kunstwerke sind direkt im Museum entstanden und dürfen ausdrücklich angefasst werden. Das Kellergeschoß wurde von der Graffiti-Künstlerin Swoon gestaltet.
Bunte Farbe gegen ein tristes Image
Die großflächigen Kunstwerke sind so neu, dass im ganzen Museum noch der Geruch frisch gestrichener Farbe in der Luft liegt. Das Wandbild des New Yorker Künstlers Momo etwa wurde erst am Abend nach den Brüsseler Anschlägen fertig gestellt.
New Yorker Street Art mitten in Brüssel
Eine ganze Etage durfte die New Yorker Künstlerin Maya Hayuk gestalten. Typisch für ihre Arbeiten: Sie bemalte die Wände mit großflächigen bunten Mustern.
Ort "ganz bewusst ausgesucht"
Das MIMA liegt an dem Kanal, der das Brüsseler Stadtzentrum vom Problemviertel Molenbeek trennt. Vom Hauptplatz "Grand Place" zum Museum sind es tatsächlich nur 15 Gehminuten. Museumsdirektor Raphael Cruyt hat den Standort bewusst ausgewählt.
Museum soll Teil Molenbeeks werden
Museumsdirektor Raphael Cruyt will mit seinem Museum eine möglichst große Öffentlichkeit erreichen. Seinen Besuchern will er zeigen, dass Molenbeek auch etwas zu bieten hat, dass es mehr ist als nur ein Problemviertel.