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Neues vom Pannenverein

6. Februar 2014

In der kommenden Woche will der ADAC über mögliche Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" informieren. Für einen Befreiungsschlag dürfte das aber viel zu spät sein, angesichts neuer schwerer Vorwürfe.

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ADAC-Logo hinter geborstenem Glas (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei der angeblichen Leserwahl des "Lieblingsautos der Deutschen" soll der ADAC nicht nur die Stimmenzahl, sondern auch die Platzierung manipuliert haben. Das ergebe sich aus internen Unterlagen des Vereins, berichtet die "Süddeutschen Zeitung".

So habe sich bei der Publikumsabstimmung zum "Gelben Engel" 2014 kein 5er BMW unter den ersten fünf Gewinnern befunden. Das Modell rangierte stattdessen auf dem siebten Platz. In der offiziellen Pressemittlung des ADAC sei dieser BMW dann aber auf Platz fünf zu finden gewesen.

BMW 5er Limousine (Foto: imago)
Bild: imago/Sebastian Geisler

Das eigentlich fünftplatzierte VW-Modell Tiguan sei dafür nicht erwähnt worden, schreibt die Zeitung weiter. Sieger sei der VW Golf geworden. Nach der Veränderung der Reihenfolge sei neben VW und Mercedes auch BMW vertreten gewesen, also die drei größten deutschen Autohersteller.

"Dann wäre der Preis wertlos"

BMW-Sprecher Kai Lichte sagte, wenn der Zeitungsbericht zutreffen sollte, "dann wären die Preise für uns wertlos, und wir würden sie zurückgeben". BMW warte aber das offizielle Untersuchungsergebnis ab.

Der ADAC verweist nach wie vor auf laufende Untersuchungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. "Die Überprüfungen sind noch nicht abgeschlossen. Dem ADAC sind bisher keinerlei Ergebnisse bekannt", sagte Vereinssprecher Christian Garrels. "Den Zeitpunkt für die Veröffentlichung der Ergebnisse gibt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor." Diese hatte angekündigt, am nächsten Montag oder Dienstag erste Erkenntnisse zu veröffentlichen.

Fehlverhalten hier und dort

Der ADAC hatte schrittweise zunächst eingeräumt, dass die Stimmenzahl bei der Abstimmung nach oben frisiert wurde, dann auch eine Änderung der Reihenfolge nicht mehr ausgeschlossen und externe Prüfer beauftragt. Seit dem Bekanntwerden der Manipulation waren bei dem Verein auch andere Ungereimtheiten an die Öffentlichkeit gekommen. Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitgliedern größter Autoclub in Europa und der größte Verein in Deutschland.

rb/re (dpa, sueddeutsche.de)