Naumburger Dom soll Besucherzentrum bekommen
4. Juli 2018Es ist bereits die fünfte UNESCO-Welterbestätte in Sachsen-Anhalt. Kulturminister Rainer Robra nannte das ein Alleinstellungsmerkmal; nirgendwo sonst gäbe es so dicht auf 100 Kilometern Entfernung so viele Weltkulturerbestätten. Neben dem Dom gehören die Altstadt von Quedlinburg, die Bauhaus-Stätten in Dessau, das Gartenreich Dessau-Wörlitz und die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben zum UNESCO-Weltkulturerbe in Sachsen-Anhalt.
Als "Befreiung" und "Erlösung" hat der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter, Holger Kunde, die Entscheidung zur Aufnahme der Kathedrale in die Welterbeliste empfunden. Zuvor waren 2015 und 2017 bereits zwei Anläufe gescheitert.
Nach der Auszeichnung als Weltkulturerbe soll nun auch der Bau eines Weltkulturerbezentrums als Anlaufpunkt für Besucher in Naumburg vorangetrieben werden. Der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter bezifferte die Investitionskosten auf insgesamt sieben bis acht Millionen Euro, rechnet allerdings nicht mit einer Fertigstellung vor 2023.
Das Welterbekomitee hatte den Naumburger Dom bei seiner Tagung in Bahrain am Sonntag (1.7.) in die Welterbeliste aufgenommen. Der bedeutende Kathedralbau aus dem Hochmittelalter ist die 44. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland. Die spätromanisch-frühgotische Architektur aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ist bis heute weitgehend unverändert geblieben. Berühmt sind die vom "Naumburger Meister", einem bis heute unbekannten Steinbildhauer, geschaffenen zwölf Stifterfiguren in der Kathedrale, die zu den wichtigsten Kunstwerken ihrer Epoche gehören.
Das sind die 44 Welterbestätten in Deutschland.
fm/ks (epd, KNA, dpa)