China will Elfenbein-Handel verbieten
31. Dezember 2016Die Regierung in Peking will voraussichtlich bis Jahresende einen Zeitplan zur Schließung des Marktes für Elfenbein in China vorlegen. "Schrittweise" soll bis Ende 2017 der Handel und die Weiterverarbeitung auf dem Festland gestoppt werden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf eine Regierungserklärung.
Es ist ein guter Vorsatz in den Augen von Tierschützern, konkrete Fortschritte gibt es dagegen schon in der Sonderverwaltungszone Hongkong: Die teilautonome Handelsmetropole will Elfenbeinhandel in seinem Territorium sobald wie möglich verbieten. Dort hat die Regierung bereits einen entsprechenden Gesetzesentwurf verabschiedet, über den die Abgeordneten im Januar abstimmen sollen. Das Gesetz sieht ein Totalverbot des Elfenbeinhandels bis zum Jahr 2021 und härtere Strafen etwa für den Handel mit Wildtieren vor.
Tierschützer: Chinas Entscheidung legt den Markt trocken
Tierschützer in der der früheren britschen Kronkolonie begrüßten den Schritt. Das angekündigte Verkaufsverbot sei eine "großartige Nachricht", sagte Aili Kang vom Naturschutzverband Wildlife Conservation Society. Damit werde der weltgrößte Markt für Elfenbein ausgetrocknet. "Dies ändert alles für die afrikanischen Elefanten." Nach Schätzung von Artenschützern wurden allein im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Elefanten getötet, laut der Naturschutzorganisation WWF gibt es weltweit nur noch 415.000 Exemplare.
Seit über 20 Jahren ist gemäß dem internationalen Artenschutzabkommen Cites der Kauf und Verkauf von Elfenbein verboten, doch viele Länder halten sich immer noch nicht an das internationale Embargo. Die Nachfrage, vor allem aus Asien, ist nach wie vor groß. In der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China selbst gilt das Horn der Elefanten als Statussymbol. In Afrika werden deshalb jedes Jahr tausende Elefanten von Wilderern getötet und das Elfenbein illegal nach Fernost geschmuggelt.
myk/sc (dpa, afp)