1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Neukaledonien stimmt über Unabhängigkeit ab

3. November 2018

Im französischen Überseegebiet Neukaledonien läuft eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit. Die Inselgruppe liegt am anderen Ende der Welt auf halbem Wege zwischen Fidschi und Australien.

https://p.dw.com/p/37cpg
Neukaledonien Referendum über Unabhängigkeit von Frankreich begonnen
Bild: Getty Images/AFP/T. Rouby

Falls sich eine Mehrheit der knapp 175.000 Wahlberechtigkeiten dafür entscheidet, trennt sich die Inselgruppe im Pazifik nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten von Frankreich und wird ein eigener Staat. Die stärksten Befürworter kommen aus der Bevölkerungsgruppe der Ureinwohner, der Kanaken.

Erwartet wird ein Nein zur Unabhängigkeit

Die Umfragen lassen allerdings eine Mehrheit gegen die Unabhängigkeit erwarten. Demnach sind mehr als 60 Prozent der Neukaledonier dafür, dass die Inselgruppe bei Frankreich bleibt. Viele Unabhängigkeitsgegner verweisen auf die 1,3 Milliarden Euro, die der französische Staat jedes Jahr in die öffentlichen Kassen Neukaledoniens fließen lässt. Andere befürchten einen größeren Einfluss Chinas im Pazifik, sollte Frankreich in der Region weniger präsent sein.

Das Ergebnis der Abstimmung wird noch im Laufe des Sonntags erwartet. Am Montag ist Frankreichs Premierminister Édouard Philippe zu Besuch.

Neukaledonien Referendum über Unabhängigkeit von Frankreich begonnen | Macron ARCHIV
Noch dieses Jahr im Mai war Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor OrtBild: picture-alliance/AP Photo/T. Rouby

Die Nouvelle-Calédonie (wörtlich übersetzt: Neuschottland) wurde 1853 von Paris in Besitz genommen und besitzt nach wie vor geostrategische Bedeutung für Frankreich. Zudem lagert hier ein Viertel der weltweiten Nickelvorkommen - ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung elektronischer Geräte.

Insgesamt sind dort heute mehr als 280.000 Menschen zu Hause. Neukaledonien gehört nicht zum Gebiet der Europäischen Union. Bezahlt wird nicht mit dem Euro, sondern mit dem Pazifik-Franc. Bei Europawahlen dürfen die Neukaledonier aber mitstimmen. Zudem gibt es von der EU auch Geld.

haz/rk (dpa, afp)