"New York Times" wirbt für Clinton
31. Januar 2016Die Zeitung "New York Times" positioniert sich. Ihre Favoriten für die Präsidentenwahl sind die Demokratin Hillary Clinton und der Republikaner John Kasich. Unter den republikanischen Kandidaten für das Präsidentenamt sei der Gouverneur von Ohio der einzig annehmbare Bewerber, schreibt die Zeitung. In einem Artikel auf der Meinungsseite wird Kasich zugute gehalten, dass er sich wohltuend von den derzeitigen republikanischen Spitzenreitern, den schrillen Kandidaten Donald Trump und Ted Cruz, absetzt. Unter den Kandidaten der Republikaner gilt Kasich eher als Außenseiter.
"Eine Vision für Amerika"
Die eigentlichen Lorbeeren aber gehen an die ehemalige US-Außenministerin. Durch ihre langjährige innen- und außenpolitische Erfahrung sei Clinton die derzeit am besten qualifizierte Kandidatin, heißt es in der "New York Times". Sie sei "die richtige Wahl für die Demokraten, um eine Vision für Amerika zu bieten, die sich radikal von der unterscheidet, die führende republikanische Kandidaten bieten - eine Vision, in der Amerikaner der Mittelschicht eine wirkliche Chance auf Wohlstand haben, Immigranten ohne Papiere eine Chance auf Legalität erhalten, internationale Bündnisse gepflegt werden und das Land sicher gehalten wird". Der linksgerichtete Senator Bernie Sanders, der für die Demokraten antritt, habe hingegen "nicht die Erfahrung und die programmatischen Ideen, die Clinton auszeichnen".
Clinton und Sanders etwa gleichauf
Als Clinton im April ihre Bewerbung bekanntgab, galt sie als gesetzt. Doch inzwischen macht der früheren First Lady der international kaum bekannte Sanders aus dem kleinen Bundesstaat Vermont, das Leben schwer. In Umfragen holte Sanders, der sich selbst als "demokratischer Sozialist" bezeichnet, in den vergangenen Monaten immer weiter auf. Derzeit liegen Clinton und Sanders bei den Demokraten etwa gleichauf. Bei den Republikanern liegt der Immobilienunternehmer Donald Trump in Umfragen vorne, gefolgt von seinem erzkonservativen Kontrahenten Ted Cruz aus Texas.
Unzufriedene setzen auf Außenseiter
Die als Außenseiter geltenden Kandidaten Trump und Sanders können laut einer Umfrage vor allem auf unzufriedene Amerikaner bauen. Bei Trump sind es 87 Prozent und bei Sanders 54 Prozent, wie eine Ipsos-Umfrage für die Nachrichtenagentur Reuters ergab. Parteiübergreifend gibt es in der Gruppe zudem ein tiefes Misstrauen gegen Hillary Clinton, die seit über zwei Jahrzehnten auf der politischen Bühne steht. Unterschiede gibt es allerdings bei der Einschätzung, wo die größten Probleme der USA liegen: Während es für Sanders' Anhänger die Einkommensungleichheit und das Gesundheitssystem sind, sind es für das Trump-Lager Einwanderer und ausländische Terroristen.
Deutsche sind für "Hillary for President"
Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich einer Umfrage zufolge die Demokratin Clinton als nächste US-Präsidentin. Dies ermittelte das Meinungsforschungsinstituts Emnid für die "Bild am Sonntag". Demnach halten 74 Prozent Clinton für die bessere US-Präsidentin und nur 8 Prozent den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Trump.
Erste Trends, wer für Demokraten und Republikaner in den Kampf um das Präsidentenamt antritt, könnte es an diesem Montag gaben. Dann findet im Bundesstaat Iowa eine Urwahl beider Parteien statt. Sie ist der Beginn der Vorwahlphase, in der Bewerber Delegiertenstimmen ihrer Partei sammeln. Gewählt werden der US-Präsident oder die US-Präsidentin dann am 08. November.
cw/as (dpa, afp, rtr)