News kompakt: Drohnenangriffe in Moskau und Kiew
10. September 2024Russland und die Ukraine haben gegenseitig ihre Hauptstädte mit Drohnen attackiert. Nach russischen Angaben wurden im Moskauer Stadtteil Ramenskoje mindestens zwei Hochhäuser beschädigt. In mehreren Wohnungen seien Brände ausgebrochen. Eine Frau sei durch den ukrainischen Angriff getötet worden. Moskaus Flughäfen stellten vorübergehend den Betrieb ein.
Auch die Militärverwaltung in Kiew meldet einen Luftangriff. Demnach hat die Luftabwehr in der Nacht russische Drohnen abgewehrt, die Kurs auf die ukrainische Hauptstadt genommen hatten.
Erneuter israelischer Luftangriff in Chan Junis
Israels Armee hat nach eigenen Angaben eine Zentrale der palästinensischen Terrororganisation Hamas angegriffen. Diese habe sich in einer humanitären Zone in Chan Junis im Süden des Gazastreifens befunden.
Nach Angaben des Direktors für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza kamen bei dem israelischen Luftangriff mindestens 40 Menschen ums Leben, mehr als 60 seien verletzt worden. Demnach wurden Zelte getroffen, in denen Binnenflüchtlinge untergebracht sind. Die israelische Armee machte keine Angaben zu möglichen Opfern. Seit elf Monaten reagiert Israel mit seinem harten militärischen Vorgehen auf den beispiellosen Angriff palästinensischer Terroristen von Anfang Oktober.
Steinmeier startet Ägypten-Reise
Erstmals seit 25 Jahren besucht ein deutsches Staatsoberhaupt wieder Ägypten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bricht an diesem Dienstag zu einer dreitägigen Reise in das nordafrikanische Land auf. Er wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Steinmeier will nach Angaben seines Büros "die engen, historisch gewachsenen und vielfältigen Beziehungen zwischen Ägypten und Deutschland würdigen".
Thema eines geplanten Treffens mit Staatschef Abdel Fattah al-Sisi dürfte auch der Nahost-Konflikt sein. Ägypten vermittelt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen treten derzeit auf der Stelle.
Faeser ordnet mehr Grenzkontrollen an
Im Streit über eine schärfere Asyl- und Migrationspolitik in Deutschland ist Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf die Opposition zugegangen. Um die Zahl unerlaubter Einreisen weiter einzudämmen, habe sie vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen angeordnet, teilte Faeser in Berlin mit. Sie sollen am 16. September beginnen und zunächst ein halbes Jahr durchgeführt werden.
Faeser verwies darauf, dass bereits die bisherigen Kontrollen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz seit Oktober vergangenen Jahres mehr als 30.000 Zurückweisungen ermöglicht hätten. Diese Zahl werde nun durch die Ausweitung der Kontrollen zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Dänemark weiter steigen. Als Grund für die Maßnahme führte das Innenministerium auch "aktuelle Bedrohungen durch islamistischen Terrorismus und grenzüberschreitende Kriminalität" in Deutschland an.
Bundestag nimmt Haushaltsberatungen auf
Nach Ende der parlamentarischen Sommerpause läutet Bundesfinanzminister Christian Lindner die Haushaltswoche im Deutschen Bundestag ein. In seiner Rede am Dienstagmittag bekommt er Gelegenheit, den umstrittenen Etat-Entwurf der Regierungskoalition für das Jahr 2025 zu verteidigen. Der Haushalt sieht Ausgaben von insgesamt mehr als 488 Milliarden Euro vor. Etwa 51 Milliarden Euro im Bundeshaushalt sollen über neue Schulden finanziert werden.
Im Etat-Entwurf ist eine sogenannte "globale Minderausgabe" von rund zwölf Milliarden Euro enthalten. Das ist ein Betrag, der noch nicht durch Einnahmen gedeckt ist. Deutschlands Opposition hat erhebliche verfassungsrechtliche Zweifel an den Plänen der Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Lindners liberaler FDP.
Neuer Test für Fukushima-Entsorgung
An der Atom-Ruine Fukushima in Japan läuft ein erster Versuch, radioaktiven Brennstoff zu bergen. Ein vorheriger Anlauf musste kürzlich wegen mangelhafter Vorbereitungen verschoben werden.
Der japanische Atomkonzern TEPCO will nun mithilfe eines Roboters eine kleine Menge von etwa drei Gramm der geschmolzenen Brennelemente aus dem Reaktor 2 holen. Insgesamt befinden sich in den drei zerstörten Kraftwerksblöcken von Fukushima noch schätzungsweise 880 Tonnen strahlenden Atom-Brennstoffs. In dem Kernkraftwerk war es im März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltiger Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen.
AR/wa/ie/kle (afp, rtr, dpa, ap)
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