News kompakt: Zweite Explosionswelle schockt den Libanon
19. September 2024Bei erneuten Explosionen zahlreicher elektronischer Geräte sind im Libanon nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen getötet und mehr als 450 Menschen verletzt worden. Wie am Vortag soll es viele Mitglieder der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah getroffen haben. Bereits am Dienstag waren an mehreren Orten im Libanon fast gleichzeitig Hunderte Pager explodiert. Rund 2.800 Menschen wurden verletzt und mindestens zwölf getötet. Die Hisbollah machte Israel für die Explosionen verantwortlich und schwor Vergeltung. Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigte eine "neue Phase" des Kriegs an. "Der Schwerpunkt verlagert sich nach Norden", sagte Galant. Seine Worte nähren die Sorge, dass ein ausgewachsener Krieg gegen die Miliz bevorstehen könnte. Die Hisbollah wird von den USA, Deutschland und mehreren sunnitischen arabischen Staaten als Terrororganisation eingestuft.
US-Notenbank erstmals seit gut vier Jahren den Leitzins
Die US-Notenbank Federal Reserve leitet einen Kurswechsel ein und senkt zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren ihren Leitzins. Angesichts der abflauenden Inflation entschied sich die Fed für einen ungewöhnlichen großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte. Der Leitzins liegt nun auf einer Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen.
Die Leitzinssenkung fällt stärker aus als bei anderen Zentralbanken. Zugleich signalisierte die Notenbank weitere Zinssenkungen noch in diesem Jahr. Die Entscheidung wird die Kreditkosten in den USA wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 5. November deutlich senken.
Kriminelle Kommunikationsplattform "Ghost" stillgelegt
Internationale Ermittler haben laut Europol eine Kommunikationsplattform des internationalen Verbrechens ausgeschaltet. Verbrecherbanden weltweit nutzten die Plattform "Ghost" und ihre Verschlüsselungstechniken für massiven Drogenhandel, Geldwäsche und extreme Gewalttaten. Das teilte die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag mit. Demnach wurden 51 Verdächtige festgenommen, unter ihnen 38 in Australien. Die Polizei beschlagnahmte Drogen, Waffen und etwa eine Million Euro Bargeld. Ermittler aus neun Ländern waren an der Operation beteiligt, Deutschland aber nicht. "Ghost" war für Verbrecherbanden vor allem wegen seiner ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen attraktiv.
Von der Leyen besucht Hochwasserzone in Breslau
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will sich an diesem Donnerstag in Polen ein Bild von den Flutschäden machen. Ministerpräsident Donald Tusk hat die CDU-Politikerin nach Breslau eingeladen. Derzeit bewegt sich die Hochwasserwelle in Richtung Breslau. Die Stadt Zagan am Fluss Bóbr steht bereits komplett unter Wasser und wurde evakuiert. Tusk und von der Leyen treffen in der Stadt an der Oder auch den österreichischen Kanzler Karl Nehammer sowie die Regierungschefs der Slowakei und Tschechiens, Robert Fico und Petr Fiala. Sie wollen über das Vorgehen gegen die jüngsten Überschwemmungen beraten. In den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa kamen mindestens 22 Menschen ums Leben.
Kabinett verlängert das Anti-IS-Mandat im Irak
Die Bundesregierung will den Bundeswehr-Einsatz im Irak um gut ein Jahr verlängern. Das Kabinett billigte eine Fortsetzung der Ausbildungs- und Unterstützungsmission bis zum 31. Januar 2026. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, bleibt das Mandat im Kern unverändert. Die Personalobergrenze liegt weiterhin bei 500 Soldatinnen und Soldaten. Ziel des Einsatzes ist es, ein Wiedererstarken der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zu verhindern. Die Bundeswehr beteiligt sich seit 2015 am internationalen Anti-IS-Einsatz, nachdem die Dschihadistenmiliz in Syrien und Teilen des Irak vorübergehend die Kontrolle übernommen hatte. Der Bundestag muss der Verlängerung noch zustimmen.
Fortschritte im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria
Der Globale Gesundheitsfonds hat eine Erfolgsbilanz beim Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria gezogen. Investitionen in das Gesundheitswesen hätten seit 2002 insgesamt 65 Millionen Menschenleben gerettet, teilte der Fonds in Genf mit. Die Zahl der Todesfälle durch diese Krankheiten sei um 61 Prozent gesunken. Zugleich sei die globale Ungleichheit bei der Lebenserwartung zwischen 2002 und 2019 um ein Drittel gesunken. Die Hälfte dieses Rückgangs sei auf die geringere Sterblichkeit durch Aids, Tuberkulose und Malaria zurückzuführen. Der Fonds mobilisiert jährlich über fünf Milliarden US-Dollar zur Eindämmung der Krankheiten, zur Stärkung der Gesundheitssysteme und der Vorsorge gegen Pandemien.
kle/sti (dpa, rtr, afp)
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