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Neymar kann nur schwer verzeihen

11. Juli 2014

Beim ersten öffentlichen Auftritt nach seinem WM-Aus berichtet der Superstar von seinen Ängsten nach dem Lendenwirbelbruch. Jetzt begleitet der 22-Jährige sein Team im Spiel um Platz drei.

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Neymar Pressekonferenz
Bild: Getty Images

Brasiliens Superstar Neymar kann dem Kolumbianer Juan Zuniga das brutale Foul im WM-Viertelfinale nur schwer verzeihen. "Wenn er mich zwei Zentimeter weiter in der Mitte getroffen hätte", sagte der Stürmer bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem WM-Aus und fing an zu weinen, "dann könnte ich heute im Rollstuhl sitzen." Neymar hatte sich bei der Attacke Zunigas, der ihm mit dem Knie in den Rücken gesprungen war, einen Lendenwirbel gebrochen. "Alle, die etwas vom Fußball verstehen, wissen, dass so ein Foul nicht normal ist", sagte Neymar. Er habe sich immer gegen Fußtritte wehren können, "aber wenn ich jemandem den Rücken zuwende, habe ich keine Möglichkeit, mich zu schützen." Zunächst habe er nach dem Vorfall am vergangenen Freitag beim 2:1-Sieg in Fortaleza seine Beine nicht gespürt, wie Trainer Luiz Felipe Scolari später erzählte, und war in Panik geraten.

Wenige Minuten nach seinem Gefühlsausbruch im WM-Trainingslager zeigte sich Neymar aber nachgiebiger. "Ja, ich würde ihm verzeihen. Ich fühle keine Wut, keinen Hass, nichts." Der Kolumbianer habe ihn am nächsten Tag angerufen und um Verzeihung gebeten. "Er sagte, er habe nicht die Absicht gehabt, mich zu verletzen. Ich wünsche ihm das Beste, dass er glücklich wird und Erfolg in seiner Karriere hat." Nachdem der Stürmer am vergangenen Samstag auf einer Trage im Hubschrauber nach Hause geflogen worden war, kehrte er am Donnerstag ins Trainingscamp zurück und konnte dabei auch gehen. Vor dem Training umarmte er seine Mitspieler.

Bei der Pressekonferenz sprach Neymar auch über das 1:7-Debakel der Brasilianer gegen Deutschland: "Es ist eine der schlimmsten Wochen meines Lebens. Es war schlimmer, als ich mir jemals hätte vorstellen können." Das Spiel hatte er zu Hause am Fernseher verfolgt. "Das war etwas Unglaubliches, Unerklärliches." Im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande in Brasília will Neymar die Mannschaft unterstützen. "Wir haben jetzt alles beweint, was es zu beweinen gab. Und jetzt versuchen wir, am Samstag zu spielen und die Partie zu gewinnen."

asz/to (sid, dpa)