Nicaragua: Surfen auf dem Vulkan
Nervenkitzel für Fortgeschrittene: Das Vulkan-Boarding am Cerro Negro in Nicaragua zieht zahlreiche Urlauber und Urlauberinnen an. Der gebeutelten Tourismusindustrie des Landes sind sie hochwillkommen.
Im Gänsemarsch
Eine Touristengruppe erklimmt den Cerro Negro. Etwa eine Stunde dauert der Aufstieg auf den 728 Meter hohen Vulkan in Nicaragua. Seinen Namen, der übersetzt "Schwarzer Berg" bedeutet, verdankt der Cerro Negro dem dunklen Kieselgeröll, aus dem er besteht. Der Vulkan bildet dadurch optisch einen starken Kontrast zu den umliegenden grünen Hängen, aus denen er wie ein großer Maulwurfshügel herausragt.
Panorama-Pause
Oben wird die Anstrengung mit einem Panoramablick über die atemberaubende Landschaft belohnt, bevor es an die Abfahrt mit den Sandboards geht. Der Cerro Negro ist Teil der Bergkette Cordillera de los Maribios und der jüngste Vulkan Mittelamerikas - er entstand erst 1850.
Allein auf weiter Flur
Der Cerro Negro ist der einzige Vulkan weltweit, auf dem das sogenannte Volcano Boarding möglich ist. Das zieht Abenteuerlustige aus der ganzen Welt an.
On Top of the World
Guide Lester Centeno posiert für ein Foto vor dem Abhang des Vulkans. Für die angeschlagene Tourismusindustrie Nicaraguas ist die Abenteuerlust der Menschen, die zum Cerro Negro kommen, ein Segen: Das kleine mittelamerikanische Land wird seit Jahren von politischen Unruhen erschüttert, jüngst brachte die Corona-Pandemie den Tourismus fast ganz zum Erliegen.
Gut geschützt ist halb gewonnen
Für die Abfahrt ziehen sich die Teilnehmenden gelbe Overalls an und setzen Schutzbrillen auf - denn die Oberfläche des Vulkans ist heiß und umherfliegende Steinchen können zu Verletzungen führen.
Bitte lächeln
Gas geben fürs Foto: Ein Tourist saust den Cerro Negro hinunter, während Touristenführer Lester Centeno ihn dabei fotografiert.
Erschwinglicher Nervenkitzel
Für das Vergnügen, den Cerro Negro runter zu sausen, hat diese Frau etwa 30 US-Dollar ausgegeben, soviel kostet die Teilnahme an einer geführten Tour. Wer sein Board nicht selbst den Berg hinauftragen möchte, kann Einheimische damit beauftragen und zahlt etwa vier Dollar mehr.
Apokalyptische Abfahrt
Nervenkitzel bietet nicht nur die rasante Abfahrt, sondern auch die Tatsache, dass der Cerro Negro einer der aktivsten Vulkane des Landes ist. Er ist bereits etwa 23 Mal ausgebrochen, das bisher letzte Mal 1999. Ein größerer Ausbruch wird in naher Zukunft erwartet. Bestiegen werden darf der Vulkan aber dennoch, da sich Eruptionen sehr genau vorhersagen lassen.
Gefährliches Idyll
Das Gebiet um den Cerro Negro ist nur dünn besiedelt, weshalb bei einem Ausbruch kaum Menschenleben bedroht wären. Dennoch sind die Ausbrüche des Vulkans dafür bekannt, dass sie aufgrund der sich weit ausbreitenden Aschewolken katastrophale Schäden an Gebäuden und landwirtschaftlichen Flächen verursachen.
Kurzes Vergnügen
Ein erschöpfter Tourist stützt sich auf seinem Board ab. Die Entlohnung für den beschwerlichen Aufstieg ist kurz: Kaum fünf Minuten dauert es, den Cerro Negro auf dem Sandboard hinunter zu rutschen. In Traveller-Foren ist man sich dennoch einig: Der Ausblick vom Gipfel und der Adrenalinschub bei der Abfahrt sind die Mühe wert.