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Nobelpreis für Spieltheorie

10. Oktober 2005

Der Wirtschaftsnobelpreis bleibt eine amerikanische Domäne: Auch in diesem Jahr ist die Auszeichnung an zwei US-Bürger gegangen - Robert Aumann (links im Foto) und Thomas Schelling (rechts).

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Bild: dpa

Der heute 75-jährige Robert Aumann wurde in Frankfurt am Main geboren, er hat neben der amerikanischen auch die israelische Staatsbürgerschaft. Zusammen mit dem 84-jährigen Thomas Schelling wirkte er an der Entwicklung der Spieltheorie zur Erklärung ökonomischer Konflikte wie Preis- und Handelskriegen mit, wie die Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag (10.10.05) erklärte.

"Ich bin total überwältigt", erklärte Aumann dem Preiskomitee, nachdem er am Telefon von seiner Auszeichnung erfahren hatte. Aumann, der an der Hebräischen Universität in Jerusalem forscht, erhielt den Preis, weil seine Arbeit untersucht, wie Begebenheiten
aus der realen Welt die Spieltheorie beeinflussen.

Schelling, ein ehemaliger Harvard-Professor, hat in seinen Arbeiten unter anderem den scheinbaren Widerspruch erklärt, warum eine Partei ihre Position stärken kann, indem sie öffentlich ihre eigenen Optionen verschlechtert.

Vor 50 Jahren

Ihre Hauptwerke erschienen bereits Ende der 1950er-Jahre.
Aumann verfolgte in seiner Arbeit einen mathematisch geprägten Ansatz, Schelling einen wirtschaftswissenschaftlichen.

Die Spieltheorie kommt auch in zahlreichen anderen akademischen Disziplinen wie Geschichte und Politikwissenschaft zum Tragen und wurde unter anderem zur Analyse des Kalten Kriegs eingesetzt.

Der Wirtschaftsnobelpreis geht nicht direkt auf das Testament des Preisstifters zurück, sondern wurde 1968 von der schwedischen Reichsbank "im Gedenken an Alfred Nobel" geschaffen. Bisher ist erst ein Deutscher, Reinhard Selten 1994, mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet worden. Auch er beschäftigte sich mit der Spieltheorie. (kas)