Nominiert für einen Golden Globe
13. Dezember 2005KATEGORIE DRAMA
Ang Lees unkonventioneller Western "Brokeback Mountain" ist der große Favorit für die Golden Globes 2006. Der Film des amerikanisch-chinesischen Regisseurs über eine zum Scheitern verurteilte Liebesbeziehung zweier Cowboys ging am Dienstag (13.12.) mit sieben Nominierungen ins Rennen. Er hat Chancen auf Globes in den wichtigsten Kategorien: bestes Filmdrama, bester Regisseur und Hauptdarsteller.
Neben "Brokeback Mountain" sind Woody Allen mit seinem hoch gelobten Seitensprung-Drama "Match Point" und James Mangold mit der Filmbiografie "Walk the Line" über den legendären Countrysänger Johnny Cash unter den großen Favoriten. Auch der Thriller "Der ewige Gärtner", ein Drama über die Kommunistenjagd in den USA in den 1950er Jahren mit dem Titel "Good Night, and Good Luck" und die Mafia-Geschichte "A History of Violence" sind mit im Rennen. Dagegen erhielt "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson für seine Neuverfilmung des Klassikers "King Kong" nur zwei Nominierungen, in den Sparten Regie und Musik. Auch Steven Spielbergs mit großer Spannung erwarter Film "München" über das Attentat auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 und die bestechend schöne Bestseller-Verfilmung "Die Geisha" gingen fast leer aus.
KATEGORIE MUSICAL / KOMÖDIE
In dieser Kategorie treten an: "Mrs. Henderson Presents", die Jane-Austen-Verfilmung "Stolz und Vorurteil", das Broadway-Musical "The Producers", "The Squid and the Whale" und die Johnny-Cash-Biografie "Walk the Line".
SCHAUSPIELER
George Clooney wurde vom Verband der Hollywood-Auslandspresse in drei Kategorien nominiert, als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler in einer Nebenrolle. Felicity Huffman erhielt zwei Nominierungen, eine als beste Drama-Schauspielerin für ihre Rolle als transsexueller Mann in "Transamerica" und eine weitere für ihre Darstellung in der Fernsehserie "Desperate Housewives". Ihre Serienkolleginnen Marcia Cross, Teri Hatcher and Eva Longoria wurden ebenfalls nominiert. Der britische Schauspieler Anthony Hopkins soll für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden.
Seine Rolle als homosexueller Familienvater in "Brokeback Mountain" könnte Heath Ledger den Preis als bester Hauptdarsteller in der Sparte Drama einbringen. Mit ihm nominiert sind Russell Crowe als Boxer Jim Braddock in "Cinderella Man", Philip Seymour Hoffman als Truman Capote in "Capote" und David Strathairn als Journalist Edward R. Murrow in "Good Night, and Good Luck" sowie Terrence Howard als Rapper in "Hustle & Flow".
Mit im Rennen um den Golden Globe für die beste Schauspielerin in einem Drama sind Maria Bello ("A History of Violence"), Gwyneth Paltrow ("Proof"), Charlize Theron ("North Country") and Ziyi Zhang ("Memoirs of a Geisha").
Im Bereich Komödie/Musical sind nominiert: Judy Dench ("Mrs. Henderson Presents"), Keira Knightley ("Stolz und Vorurteil"), Laura Linney ("The Squid and the Whale"), Sarah Jessica Parker ("Die Familie Stone") und Reese Witherspoon ("Walk the Line"). Auf der Seite der Männer konkurrieren Pierce Brosnan ("The Matador"), Jeff Daniels ("The Squid and the Whale"), Johnny Depp ("Charlie und die Schokoladenfabrik"), Nathan Lane ("Breakfast on Pluto") und Joaquin Phoenix ("Walk the Line").
KATEGORIE FREMDSPRACHIGER FILM
Nicht einer der fünf deutschen Filme ist bei den Nominierungen für die Golden Globes in die engere Auswahl gekommen. Unter den 60 Bewerbern in der Kategorie wurden zwei chinesische, ein französischer, ein südafrikanischer und ein palästinensischer Film nominiert. Frankreich schickt mit "Merry Christmas" allerdings eine internationale Koproduktion mit deutscher Beteiligung ins Rennen. Weiter wurden nominiert: "Kung Fu Hustle" und "Master of Crimson Aemor" (beide China), "Tsotsi" (Südafrika) und "Paradise Now" (Palästinsergebiete). Marc Rothemunds viel gelobtes Drama "Sophie Scholl - Die letzten Tage" ging dagegen ebenso leer aus wie "Gegen die Wand" von Fatih Akin, "Schultze Gets the Blues", "Schneeland" und "Schatten der Zeit".
Die Golden Globes, die von etwa 90 ausländischen Reportern in Hollywood vergeben werden, gelten als Gradmesser für die Oscar-Chancen der Kandidaten: Vor zwei Jahren wurden alle Sieger in den wichtigsten Kategorien später mit dem Oscar ausgezeichnet. (arn)