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Treffen mit Hintergedanken?

12. Februar 2014

Dieses Mal kam die Initiative aus dem kommunistischen Norden. Man wolle über innerkoreanische Angelegenheiten sprechen: Das sind die geplanten Familientreffen, aber auch das Seemanöver Südkoreas mit den USA.

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Mitglieder der nord- und südkoreanischen Delegation an einem Tisch (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Zwischen Nord- und Südkorea hat es das am hochrangigsten besetzte Gespräch seit Jahren gegeben. Die Delegationen beider Seiten kamen laut südkoreanischen Angaben im Grenzdorf Panmunjom zusammen, eine offizielle Tagesordnung gab es nicht. Die Abgesandten Seouls wollten nach eigenen Angaben unter anderem über das anstehende Zusammentreffen von Familienangehörigen sprechen, die seit dem Korea-Krieg getrennt sind.

Neues Kapitel auf koreanischer Halbinsel?

Die südkoreanische Delegation wurde von Kim Kyou Hyun geführt, er ist Vize-Direktor für Nationale Sicherheit in der Regierung von Präsidentin Park Geun Hye. Er äußerte vor dem Gespräch die Hoffnung auf "ein neues Kapitel auf der koreanischen Halbinsel". Nach südkoreanischen Angaben war es das hochrangigste Treffen seit 2007. Die kommunistische Führung in Pjöngjang habe um das Treffen gebeten. In nordkoreanischen Medien wurde über das Treffen zunächst nicht berichtet.

Die Regierungen in Seoul und Pjöngjang hatten sich vor einer Woche darauf geeinigt, erstmals seit Jahren wieder ein Familientreffen abzuhalten. Seit dem Koreakrieg in den Jahren 1950 bis 1953 sind viele Familien getrennt. Demnach soll es vom 20. bis 25. Februar im Feriengebiet Kumgang in Nordkorea stattfinden. Ein im September angesetztes Familientreffen war von Pjöngjang kurzfristig abgesagt worden. Das Programm zu den Familientreffen, in dessen Rahmen bislang tausende Menschen kurzzeitig ihre Angehörigen sehen konnten, hatte im Jahr 2000 begonnen. Die letzten Familienzusammenführungen liegen bereits drei Jahre zurück. Derzeit stehen etwa 72.000 Südkoreaner auf einer offiziellen Warteliste.

Eine Frau schaut auf Namensliste in Südkorea (Foto: dpa)
Die Liste ist lang: 72.000 Südkoreaner warten auf ein Treffen mit ihren Verwandten in NordkoreaBild: picture-alliance/dpa

Die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind derzeit wegen eines für Ende Februar geplanten Militärmanövers von Südkorea und den USA besonders angespannt. Die Führung in Pjöngjang will die jährliche Übung verhindern. Südkorea und die USA wollen an dem Manöver hingegen festhalten. Zuletzt hatten die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea wieder zugenommen. Der Norden drohte mit einem Atomschlag gegen Südkorea, Japan und die USA. 2010 hatte Nordkorea eine südkoreanische Insel beschossen.

as/sti (afp, dpa, rtr)