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Norden rüstet sich gegen Fluten

7. Juni 2013

Das Hochwasser stellt Teile Deutschlands weiter vor Probleme. Inzwischen laufen die Flutwellen Richtung Norden. Im Osten und Süden hinterließen sie große Schäden. Gefahr droht von den durchweichten Deichen.

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Anwohner stehen am 05.06.2013 im Dresdner Stadtteil Laubegast (Sachsen) in der vom ansteigenden Hochwasser der Elbe überspülten der Österreicher Straße. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Fluten an der Elbe und ihren Nebenflüssen bedrohen nun den Norden Deutschlands. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern rechnen die Politiker mit dem Schlimmsten. „Das wird ganz knapp“, sagte ein Sprecher des Brandenburger  Innenministeriums. In Mühlberg wird im Laufe des Tages die Scheitelwelle der Elbeflut erwartet. Am frühen Morgen lag der Pegel bei 9,86 Metern. 2002 war der Fluss auf 9,98 Meter gestiegen.

Keine Entwarnung für Hochwasser-Gebiete

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Til Backhaus erwartet gar ein nie dagewesenes Hochwasser an der Elbe. Das Problem sei, dass zu den Fluten der Elbe auch das Hochwasser der Saale komme. In Dömitz erreichte die Elbe bereits eine Höhe von 4,42 Meter, normal sind gut zwei Meter. Die Deiche sind für ein Hochwasser von 7,50 Meter ausgelegt.

Entwarnung für Sachsen und Niedersachsen

Besonders kritisch ist die Lage weiterhin in Sachsen-Anhalt. Zwar sank der Pegel der Saale in Halle-Trotha um zehn Zentimeter auf 7,45 Meter. Der Druck auf die Dämme aber bleibt. Die Entwicklung sei insgesamt positiv, die Lage aber weiterhin sehr ernst. Teile der Stadt Bitterfeld und der nahen Gemeinde Muldestausee wurdden evakuiert. In der Landeshauptstadt Magdeburg hat der Pegelstand der Elbe die Höchstmarke von 2002 überschritten. Nach Angaben des Innenministeriums stieg er auf über sieben Meter. Er soll weiter steigen. Der Scheitel wird erst für Sonntag erwartet Normal sind für die Elbe in Magdeburg knapp zwei Meter.

In Sachsen hat das Elbehochwasser seinen Höhepunkt erreicht. In Dresden verharrte der Fluss am Donnerstag stundenlang bei 8,76 Metern; die Behörden hatten mit einem Höchststand von neun Metern gerechnet. Am Freitagmorgen war die Lage in der Stadt nach Angaben eines Sprechers stabil.

Aufatmen dagegen in Niedersachsen. Hier wurden die Prognosen für die Scheitelwellen bereits zum zweiten Mal nach unten korrigiert. Dennoch wurden überall im Land die Deiche auf Sollhöhe gebracht. Allein im Landkreis Lüneburg wurde mehr als eine halbe Million Sandsäcke gefüllt. Die Scheitelwelle des Elbehochwassers wird für Dienstag erwartet.

Auch Tiere betroffen

In Bayern sind trotz sinkender Pegel an der Donau tausende Menschen weiter von Hochwasser und Überschwemmungen bedroht. In der besonders gefährdeten Region um Deggendorf und Straubing ging das Wasser zwar leicht zurück. An einigen Stellen drohen die durchweichten Dämme aber immer noch zu brechen.

Häuser und ein Ortsschild stehen am 07.06.2013 im Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf (Bayern) im Hochwasser der Donau. (Foto: dpa)
Auch ohne Deichbruch Land unterBild: picture-alliance/dpa

Die Hochwasser bedrohen aber nicht nur Menschen. Tierschützer wiesen darauf hin, dass bereits zahlreiche Wildtiere umgekommen seien. Die Fluten hätten vielfach frisch geborene Rehkitze, die auf flussnahen Wiesen abgelegt worden seien, mit sich gerissen. Außerdem seien massenhaft Baue von Hasen und Kaninchen vollgelaufen.

gmf/kle (dpa, afp)