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Politik

Nordkorea droht dem Süden mit Atomschlag

5. April 2022

Hintergrund sind Äußerungen Südkoreas, wonach ein Präventivangriff auf nordkoreanische Abschussrampen möglich sei. Pjöngjang spricht von einem "fantastischen Tagtraum".

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Kim Yo-jong
"Unsere Streitmacht wird ihre Pflicht erfüllen": Kim Yo Jong (Archivbild)Bild: Yonhap/picture alliance

Nordkorea hat Südkorea für den Fall eines militärischen Konflikts abermals mit einen Atomschlag gedroht. Südkorea sei nicht der "Hauptfeind" ihres Landes, hieß es in einer Erklärung der einflussreichen Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Sollte Südkorea jedoch die militärische Konfrontation suchen, "wird unsere nukleare Streitmacht unweigerlich ihre Pflicht erfüllen", wurde Kim Yo Jong von Staatsmedien zitiert.

Die hochrangige Funktionärin der herrschenden Arbeiterpartei behielt damit den aggressiven Ton bei, den sie vor wenigen Tagen angeschlagen hatte. Hintergrund sind Äußerungen des südkoreanischen Verteidigungsministers Suh Wook zu den Angriffskapazitäten seines Landes. Suh hatte am Freitag gesagt, Südkoreas Streitkräfte verfügten über die Fähigkeit, den Ursprungsort von Raketenstarts von Nordkorea sowie dessen Kommandostellen "präzise und rasch" zu attackieren, sobald es klare Anzeichen für einen Angriff gegen Südkorea gebe.

Nordkorea | Kim Jong-un
Hat sein Land zur Atommacht erklärt: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (Archivbild)Bild: KCNA/AP Photo/picture alliance

In ihrer jüngsten Erklärung bezeichnete Kim Yo Jong die Bemerkungen als "nicht wiedergutzumachenden riesigen Fehler". Mit Präventivschlägen gegen einen "Atomwaffenstaat" zu drohen, sei ein "fantastischer Tagtraum". Kims Einlassungen erfolgten inmitten wachsender Spannungen in der Region.

Nordkorea hatte zuletzt seine Nachbarländer durch den neuerlichen Test einer Interkontinentalrakete alarmiert. UN-Resolutionen verbieten dem isolierten Land den Abschuss von Raketen, die einen Atomsprengkopf tragen können. Nordkorea hat sich selbst zur Nuklearmacht erklärt. Sein Status gilt allerdings wegen der Verhandlungen über sein Atomwaffenprogramm als unklar. Die Abrüstungsgespräche mit den USA sind seit mehr als drei Jahren festgefahren.

jj/as (dpa, rtr)