USA zufrieden
6. November 2007Nach dem Durchbruch bei den Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm hat Nordkorea zusammen mit US-Experten begonnen, die Nuklearanlagen in Yongbyon still zu legen. Das teilte US-Außenamtssprecher Tom Casey am Montag(5.11.2007) in Washington mit. Die Experten seien bereits am Samstag eingetroffen und sollen so lange vor Ort bleiben, bis der Reaktor, die Brennstoffverarbeitungsanlage und die Wiederaufbereitungsanlage unbrauchbar gemacht seien. Die Stilllegung soll bis Jahresende abgeschlossen sein.
Der Chef des US-Expertenteams zeigte sich am Dienstag in Seoul hoch zufrieden. Die Nordkoreaner seien sehr kooperativ, sagte Sung Kim vom US-Außenministerium. Er hoffe nach dem guten Start, dass der gesamte Rückbau, mindestens aber die laufende Rückbauphase bis Ende Dezember abgeschlossen werden könne.
Druck erhöht
Die USA hatten zuletzt den Druck erhöht: Der US-Sondergesandte Christopher Hill erklärte am Wochenende, die USA erwarteten Anfang des nächsten Jahres, die Nuklearanlagen sowie das waffentaugliche Plutonium in Nordkoreas Händen "endgültig und unumkehrbar" zu beseitigen.
Aus dem einzigen in Nordkorea betriebenen Reaktor in Yongbyon, der im Juli heruntergefahren wurde, kam der Stoff, den das kommunistische Regime für seinen ersten Atomwaffentest im Oktober 2006 benötigte. Nach US-Schätzungen verfügt Nordkorea über etwa 50 Kilogramm Plutonium. Das ist Experten zufolge genügend Material für sechs bis acht Bomben.
Schließung bis Ende 2007
Nordkorea hatte Anfang Oktober zugesichert, bis spätestens Ende 2007 die Anlagen untauglich zu machen. Die Einrichtungen sollen später zerlegt werden. Die Vereinbarung war bei den internationalen Sechs-Parteien-Gesprächen getroffen worden, an denen neben Nord- und Südkorea und den USA auch Russland, China und Japan beteiligt sind.
Pjöngjang hatte sich im Oktober auch dazu bereit erklärt, bis Ende dieses Jahres sein gesamtes Nuklearprogramm offen zu legen. Im Gegenzug winken dem verarmten Staat umfangreiche Wirtschaftshilfen und Energielieferungen im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar. Derzeit laufen noch bilaterale Gespräche darüber, dass Nordkorea in den USA nicht länger als Staat betrachtet wird, der den Terror unterstützt. (tos)