1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Nordkorea: Ohne Vertrauen keine Abrüstung

29. September 2018

"Zwangsmaßnahmen sind tödlich für die Vertrauensbildung", schimpft der nordkoreanische Außenminister vor den Vereinten Nationen. Es sei undenkbar, dass sich Nordkorea unter diesen Umständen selbst entwaffne.

https://p.dw.com/p/35iPj
USA Ri Yong Ho Aussenminister von Nordkorea spricht vor der UN-Generalversammlung
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Altaffer

Nordkoreas Außenminister Ri Yong Ho hat der US-Regierung vorgeworfen, mit ihren fortbestehenden Sanktionen die Verhandlungen für eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel zu blockieren. "Der jüngste Stillstand kommt daher, dass die USA auf Zwangsmaßnahmen bauen, die tödlich für die Vertrauensbildung sind", sagte Ri bei der UN-Generaldebatte in New York. Eine Abrüstung sei für Nordkorea unter diesen Umständen undenkbar.

"Solange wir den USA nicht vertrauen können, kann es auch kein Vertrauen in unsere nationale Sicherheit geben. Unter solchen Umständen gibt es keinen Weg, dass wir uns als erste selbst entwaffnen", argumentierte der nordkoreanische Chefdiplomat. Dass Strafmaßnahmen Nordkorea "auf die Knie zwingen" könnten, sei "ein Wunschtraum von Leuten, die uns nicht kennen". Wenn die USA unbedingt zuerst eine Denuklearisierung Nordkoreas verlangten, würden sie nur das Misstrauen stärken.

Nordkorea Zerstörung Atomtestgelände in Punggye-ri
Nordkorea zerstörte im Mai sein Atomtestgelände in Punggye-riBild: Reuters/News1

Um Vertrauen aufzubauen, habe sein Land allerdings seine Atom- und Raketentests gestoppt und eine Atomtestanlage zerstört, hob Ri hervor. Von der US-Seite habe es jedoch keine "entsprechende Reaktionen" gegeben.

Wegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm hatte der UN-Sicherheitsrat allein im vergangenen Jahr drei Sanktionsbeschlüsse gegen das international isolierte Land getroffen. US-Präsident Donald Trump und sein Außenminister Mike Pompeo haben in den vergangenen Tagen bei den Vereinten Nationen eine strikte Einhaltung der Strafmaßnahmen eingefordert. China und Russland haben derweil die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die ersten Schritte Pjöngjangs bei den Gesprächen durch eine Überprüfung der Sanktionen im UN-Sicherheitsrat anzuerkennen.

BdTD Südkorea Streetart Wiedervereinigung mit Nordkorea
Streetart in Soul: Wie sich südkoreanische Künstler für die Annhäherung der beiden Koreas stark machenBild: Getty Images/AFP/E. Jones

Derweil arbeitet aber auch die US-Regierung an einer Annäherung. Im Juni hatte Trump erstmals Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un getroffen. Nach dem ersten Gipfel in Singapur strebt der US-Präsident ein zweites Treffen mit Kim an. Im Oktober soll Pompeo erneut zu Gesprächen über die Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms nach Pjöngjang reisen.

rb/hk (afp, dpa)

Kim & Trump: Ein bisschen Frieden?