Nordmazedonien verbrennt
Nicht nur rund um Athen wüten Feuer: Auch im griechischen Nachbarland Nordmazedonien kämpfen die Menschen gegen die Flammen. Zum extremen Wetter kommt hier eine unzureichende Infrastruktur.
Ausnahmezustand
Nordmazedonien hat den Ausnahmezustand ausgerufen, um der Waldbrände im Land Herr zu werden. 30 Tage lang soll er andauern. Die Regierung in Skopje kann dadurch alle Entscheidungsgewalt von lokalen Kommunen auf sich vereinen. Hitze und ungünstige Winde haben eine Schneise der Zerstörung hinterlassen.
Unübersichtliche Situation
Mehr als ein Dutzend Brandherde schwelen derzeit und die Situation in Nordmazedonien ist zunehmend kritisch. Besonders an der Grenze zu Bulgarien, im Osten des Landes, wo bereits Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Freiwillige eilen den Feuerwehrmännern zur Hilfe, oft mit einfachsten Mitteln.
Todbringende Flammen
Noch ist es zu früh, den Schaden durch das Feuer genau zu beziffern. Experten schätzen aber schon jetzt, dass in den vergangenen Tagen soviel Fläche verloren gegangen ist wie in den vergangenen fünf Jahren zusammengenommen. Es könnte Jahrzehnte dauern, bis sich die Natur erholt.
Brandstiftung als Ursache?
Experten sind sich einig, dass die extremen Temperaturen in der Region eine Folge des Klimawandels sind. Zu den Bränden haben aber auch Kriminelle beigetragen: Mindestens drei Personen wurden wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen. Menschliches Versagen und Unachtsamkeit haben ebenfalls dazu beigetragen, dass sich die Feuer ausbreiteten.
Veraltete Infrastruktur
Kritiker sagen, die Behörden seien für eine Brandkatastrophe solchen Ausmaßes vollkommen unvorbereitet gewesen. Feuerwehrautos, wie hier abgebildet, sind durchschnittlich 28 Jahre alt. Viele kommen buchstäblich aus einem anderen Jahrhundert und stammen noch aus der Zeit des ehemaligen Jugoslawiens. Nordmazedonien hat drei Löschflugzeuge, doch keins davon ist einsatzbereit.
Müde Helden
Die Feuerwehrmänner sind 24 Stunden pro Tag im Einsatz, um ein Übergreifen der Feuer auf dicht besiedelte Gegenden zu verhindern. Diese Gruppe hier gönnt sich an einer Straße zwischen Berovo und Delcevo eine Pause - nach einer 14-Stunden-Schicht. In der vergangenen Woche ist die Temperatur in Nordmazedonien kaum einmal unter die 40-Grad-Celsius-Marke gesunken.