Nullnummer im Freitagsspiel
19. Februar 2016Nach dem Abpfiff pfiffen auch die Fans. Die Eintracht-Anhänger waren enttäuscht. Das dritte Heimspiel in Folge, die Ausbeute: gerade mal ein Punkt. Den hat sich Frankfurt gegen den Hamburger SV beim 0:0 zwar hart erkämpft, aber es mindert nicht die Abstiegssorgen. Im Gegenteil. Nach Ende des 22. Bundesliga-Spieltags könnte die SGE bis auf den Relegationsplatz abrutschen.
Die heftige Kritik an der vogelwilden Spielweise beim 1:3 in Köln zeigte bei der Eintracht Wirkung. Trainer Armin Veh und Sportdirektor Bruno Hübner hatten vor dem Anpfiff mehr Ruhe und Geduld angemahnt. Die Eintracht-Profis übertrieben es damit in der ersten Hälfte aber gewaltig - sie agierten ohne Tempo und Ideen. Der Auftritt der Veh-Truppe schwankte zwischen Passivität und Lethargie.
Eintrachts bester Spieler: Seferovic
Der HSV dominierte das Spiel, allein Tore erzielte er nicht. Die beste Chance hatte Artjoms Rudnevs, der im Angriff wie schon beim 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach den Vorzug vor Pierre-Michel Lasogga erhielt. In der 25. Minute scheiterte der Lette jedoch an Eintracht-Torwart Lukas Hradecky. Der hatte dann Glück, dass Josip Drmic (32.) knapp an einer Hereingabe von Nicolai Müller vorbeischlitterte. Auch Gotoku Sakai (37.) und Müller (44.) ließen Chancen liegen. "Uns hat das Zwingende gefehlt. Wir arbeiten daran. Das ist ja nicht das erste Mal. Aber es werden immer mehr Torchancen. Das ist schon mal gut", meinte HSV-Coach Bruno Labbadia.
Veh reagierte zur Halbzeit und brachte Haris Seferovic für den wirkungslos gebliebenen Szabolcs Huszti. Eine gute Entscheidung. Die Heimmannschaft reagierte jetzt nicht nur, sondern agierte und erarbeitete sich eine Tormöglichkeit nach der anderen. So beispielsweise in der 72. Minute durch Stefan Aigner. Doch der Mittelfeldspieler scheiterte aus spitzem Winkel an HSV-Torwart Rene Adler. Wenig später tauchte erneut Aigner im Hamburger Strafraum auf, schoss jedoch am langen Pfosten vorbei. Auch ein Kopfball von Marco Russ verfehlte knapp das Ziel. So stand am Ende auf beiden Seiten die Null.
"Genötigt, Punkte zu holen"
"Wir haben den Sieg in der ersten Halbzeit verschenkt. Aber jetzt nach der zweiten können wir zufrieden sein, dass wir nicht verloren haben", meinte Adler. Und Frankfurts Winterneuzugang Marco Fabián erklärte: "Es war sehr zäh in der ersten Halbzeit. Die Einstellung war in der zweiten Hälfte aber richtig gut."
Der Hamburger SV hat nun 27 Punkte und ist damit derzeit Tabellenzehnter. Hört sich erst mal ganz gut an. Aber es sind nur fünf Zähler mehr als der Gegner, der mitten im Abstiegskampf steckt. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft sehr verunsichert ist", sagte Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. Doch die zweite Halbzeit habe ihm Mut gemacht. "Wir sind genötigt, die Punkte zu holen. Und das werden wir auch tun."
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