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Nächster WM-Härtetest für die DFB-Elf: Brasilien wartet

Melanie Last
24. März 2018

Die deutsche Nationalelf hat das erste Länderspiel mit einem Unentschieden gegen Spanien bestanden. Nächster Gegner: Rekordweltmeister Brasilien, der sich mit einem 3:0 gegen WM-Gastgeber Russland warmgeschossen hat.

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Düsseldorf Fußball Testspiel Deutschland - Spanien
Bild: picture-alliance/GES/M. Gilliar

83 Tage vor dem Start der WM-Endrunde in Russland hat Brasilien am Finalort schon mal eine Duftmarke gesetzt. Auch ohne seinen verletzten Superstar Neymar feierte der Rekordwelt-meister im Luschniki-Stadion von Moskau einen überzeugenden 3:0 (0:0)-Erfolg gegen Russland. Nun muss Brasilien am Dienstag in Berlin gegen den amtierenden Champion Deutschland ran.

Und da wartet eine andere Mannschaft, als sie noch am Freitagabend beim 1:1 gegen Spanien auf dem Rasen stand. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird gegen Brasilien ohne die Weltmeister Mesut Özil und Thomas Müller, der im ersten Testspiel den Ausgleichstreffer gegen Spanien erzielte, auflaufen. Joachim Löw verzichtet auf die beiden Offensivkräfte. Der Bundestrainer habe den beiden Spielern frei gegeben, ließ der DFB wissen. Dafür könnte Bayern-Profi Sebastian Rudy nach der Geburt von Sohn David zum DFB-Team stoßen. 

Personelle Umstellungen

Löw kündigte für Test zwei bereits personelle Umstellungen an: Ilkay Gündogan und Leroy Sané von Manchester City sowie Lokalmatador Marvin Plattenhardt von Hertha BSC sollen im Berliner Olympiastadion von Anfang an auflaufen. "Diese drei Wechsel wird es auf jeden Fall geben", sagte Löw. Nach dem Training am Samstagvormittag hat er den Spielern frei geben. "Am Sonntag geht es dann normal weiter."

Und was hat das Spiel gegen Spanien an Erkenntnissen für die DFB-Elf gebracht?

1. Thomas Müller ist und bleibt enorm wichtig. Für gewöhnlich "wurschtelt" er den Ball irgendwie ins Tor, diesmal aber: ein Traumschuss im perfekten Moment, sein erster Treffer im DFB-Trikot seit einem Jahr. 

2. Wer die Deutschen reizt, bekommt ihre Klasse zu spüren. So war es gegen Frankreich, und auch jetzt gegen Spanien. Die Weltmeister sind dann am stärksten, wenn sie ernsthaft herausgefordert werden. Nicht nur Oliver Bierhoff fand die Reaktion auf die vorzügliche spanische Kurzpass-Sinfonie "beeindruckend". Das Aufraffen und Gegenhalten, das Wachsen am Gegner kann bei der WM entscheidend werden. "Wir können noch mehr", sagt Toni Kroos. 

3. Das deutsche Pressing benötigt Feinschliff. Ohne Aggression und Konsequenz hat es keinen Zweck. Wer auf höchstem Niveau kopflos nach vorne rennt, wird gnadenlos ausgespielt. Sinnhaftes Verschieben, den Ballführenden in eine Situation ohne Ausweg drängen, durchziehen - das wird Löw seinen Spielern einschleifen müssen.

4. Die erfolgreiche Titelverteidigung ist eine historisch schwierige Mission. England, Frankreich, Spanien. Drei Härtetests, drei Unentschieden. Die deutsche Mannschaft spielt auf Augenhöhe mit den Allerbesten - aber sie beherrscht sie nicht. Es wird eng wie nie werden in Russland, wo auch Argentinien und Brasilien nach höchster Weihe streben. Nicht umsonst sagt Timo Werner: "Bei der WM müssen wir solche Spiele eben im Elfmeterschießen entscheiden." 

5. Spanien ist wieder wer. Nach den Pleiten 2014 und 2016 flog die spanische Nationalmannschaft ein wenig unter dem Radar. Aber was sie in der ersten Halbzeit mit dem amtierenden Weltmeister anstellte, war fabelhaft anzusehen. Bekannte Schwäche jedoch: Vorne müsste einer stehen, der am Elfmeterpunkt nicht noch drei Zuckerpässe spielen will. Dennoch: Das war grandios! In Düsseldorf ist ein weiterer WM-Mitfavorit erwachsen.

mrl (mit sid und dpa)