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Nächstes Bitcoin-Handelsportal schließt

5. März 2014

Schon wieder ein Angriff auf Bitcoin-Handelsseite - kurz nach der Insolvenz der Bitcoin-Börse Mt.Gox muss eine weitere Website für die digitale Währung schließen. Trotzdem scheinen Bitcoins immer beliebter zu werden.

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Deutschland: Plakette, die besagt, dass hier Bitcoin akzeptiert werden
Bild: picture-alliance/dpa

Die sogenannte Bitcoin-Bank Flexcoin erklärte am Dienstag, von Hackern "attackiert und ausgeraubt" worden zu sein. Es sollen Bitcoins im Wert von aktuell 430.000 Euro entwendet worden sein. Dies ist ein weiterer Rückschlag für das virtuelle Geld. Erst in der vergangenen Woche hatte die einst größte Handelsplattform Mt.Gox einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem sie Anfang Februar den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt hatte.

Softwareprobleme öffnen Hackern Tore

Mt.Gox gibt an, dass Software-Probleme kriminellen Angreifern ermöglicht hätten, die Bitcoins zu stehlen. Etwa 127.000 Nutzer der Börse sollen betroffen sein.

Auch diesmal ist es möglicherweise zu einem Diebstahl gekommen. Der Fall spielt allerdings in einer anderen Liga: Mt.Gox aus Japan hat Verbindlichkeiten von umgerechnet 46,6 Millionen Euro, und laut Medienberichten könnten Bitcoins im Wert von mehreren hundert Millionen Euro verschwunden sein.

Bei Flexcoin aus Kanada wurden nach eigenen Angaben 896 Bitcoins entwendet. Es gebe keine ausreichenden Mittel, um die Verluste aufzufangen, erklärte der Betreiber auf seiner Website. "Deswegen schließen wir unsere Pforten mit sofortiger Wirkung." Glück hatten nur diejenigen Kunden, die ihre Bitcoins abgetrennt vom Internet bei Flexcoin gelagert hatten. Diese Bitcoins sind noch da.

Bitcoins immer beliebter

Bitcoins werden inzwischen von einer wachsenden Zahl von Händlern akzeptiert. So können beim US-Onlinehändler Overstock.com Kunden seit knapp zwei Monaten mit der digitalen Währung zahlen. Seitdem haben 4.300 Kunden mit Bitcoins Waren im Wert von einer Million Dollar (730.000 Euro) gekauft. "Wir hatten nicht erwartet, diese Marke so früh zu knacken", erklärte Firmenchef Patrick Byrne am Dienstag.

Eine digitale Währung mit großen Kurssprüngen

Die Grundidee von Bitcoins ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Dabei ist der Bitcoin eine digitale Währung, die 2009 im Internet entstand.

Nutzer können Bitcoins selbst erstellen. Dafür werden an Computern mit hohen Rechnerleistungen hochkomplexe mathematische Formeln gelöst. Der Wert der so entstandenen Bitcoins ist an keine andere Währung gekoppelt. Allerdings können sie auf Handelsplattformen im Netz mit "echtem" Geld wie Euro oder Dollar gekauft werden.

Die Produktion von Bitcoins soll bei 21 Millionen Bitcoins eingestellt werden. Bis jetzt wurden etwas mehr als zwölf Millionen erstellt. Die gezielte Verknappung der Geldmenge ist vom früheren Goldstandard inspiriert und soll vor Inflation schützen.

Im vergangenen Jahr schoss der Kurs auf Online-Handelsplattformen zeitweise auf über 1000 Dollar pro Bitcoin hoch, zuletzt war er in etwa halb so hoch. Wegen der starken Kursschwankungen haben erste Finanzjongleure Bitcoins bereits als Spekulationsobjekt für sich entdeckt.

iw/js (dpa, afp)