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Obama sagt Ja zur Homoehe

9. Mai 2012

In den USA ist die Toleranz für die Homoehe in den letzten Jahren stetig gewachsen. Präsident Obama war bisher lediglich für eingetragene Partnerschaften von Homosexuellen. Jetzt hat er eindeutig Stellung bezogen.

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US-Präsident Barack Obama (Foto: AP/dapd)
Bild: dapd

Barack Obama hat sich erstmals offen dafür eingesetzt, dass Schwule und Lesben heiraten können. "Für mich persönlich ist es wichtig, voranzugehen und zu betonen, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten können sollten", sagte Obama in einem Interview des Fernsehsenders ABC.

Der Druck wurde größer

Zuletzt hatte das Weiße Haus erklärt, dass sich die Haltung des Präsidenten in dieser Frage "noch entwickelt". In den vergangenen Tagen war der Druck auf Obama allerdings deutlich gewachsen, endlich Farbe zu bekennen. Sein Vizepräsident Joe Biden hatte am Wochenende in einem Fernsehinterview gesagt, er fühle sich "absolut wohl" mit einer Anerkennung der Homoehe. Obama sagte nun, in den Freundeskreisen seiner Töchter gebe es Kinder mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen, die seine Meinung mit geprägt hätten.

Damit bezog Obama sechs Monate vor der Präsidentschaftswahl Stellung zu einem gesellschaftlich hochumstrittenen Thema. Vor vier Jahren hatte er sich noch gegen die Eheschließung zwischen Homosexuellen ausgesprochen.

Ein schwules Paar aus dem US-Bundesstaat North Carolina steht mit einer Frau (Foto: AP/dapd)
In North Carolina haben die Wähler gerade in einem Referendum der staatlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften einen Riegel vorgeschobenBild: dapd

Vor allem Republikaner sind dagegen

Während sich viele unter Obamas Demokraten die Rechte von Schwulen und Lesben auf die Fahne geschrieben haben, lehnen vor allem Republikaner die Homoehe ab. Die öffentliche Meinung hat sich in den USA bei diesem Thema in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Eine Erhebung des Instituts Pew Research Center aus dem April zeigt, dass landesweit mittlerweile 47 Prozent der US-Bürger die Einführung der Homoehe unterstützen, während 43 Prozent dies ablehnen. Im Jahr 2001 hatten sich noch 60 Prozent gegen die Homoehe ausgesprochen.

Inzwischen ist die gleichgeschlechtliche Ehe in sechs Bundesstaaten sowie in der Hauptstadt Washington erlaubt. Außerdem haben die Parlamente der Bundesstaaten Washington und Maryland grünes Licht für die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau erlassen. Allerdings stehen hier noch Volksabstimmungen an, in denen die Gesetze wieder gekippt werden könnten.

pg/se (dpa, dapd, afp)