Obama würdigt Kenias Wirtschaft
25. Juli 2015US-Präsident Barack Obama hat zum Auftakt seines Besuchs in Kenia den Unternehmergeist als Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas gewürdigt. "Ich wollte hier sein, weil Afrika in Bewegung ist", sagte Obama beim Global Entrepreneurship Summit (GES), einem Unternehmer-Gipfel mit mehr als 1000 Teilnehmern aus über 120 Ländern in der Hauptstadt Nairobi. Afrika sei eine der "am schnellsten wachsenden Regionen der Welt".
Menschen würden aus der Armut geholt, ihr Einkommen steige, der Mittelstand werde größer und junge Leute machten sich neue Technologien zunutze, um anders Geschäfte zu machen. Auch Frauen müssten künftig dabei eine größere Rolle spielen, mahnte er.
USA wollen investieren
Mit breit angelegten Investitionen hoffen die USA, Kenia und anderen afrikanischen Staaten nicht nur in humanitären Angelegenheiten und Sicherheitsfragen unter die Arme zu greifen, sondern auch US-Unternehmen nach Ostafrika zu locken. Dem wachsenden Einfluss Chinas, das mit großen Infrastrukturprojekten ins Land drängt, will Washington so entgegenwirken.
Kenias Staatspräsident Uhuru Kenyatta hob die Bedeutung Afrikas ebenfalls hervor: "Die Geschichte von Verzweiflung und Erniedrigung war niemals wahr. Wir sind dem Fortschritt entschieden und unumkehrbar verbunden." Eine neue Generation von Afrikanern müsse sich nun für Wohlstand stark machen. Das Land mit der größten Wirtschaft Ostafrikas rechnet dieses Jahr mit einem Wachstum von 6,5 Prozent.
Terror und Korruption
Wiederholte Terroranschläge durch die islamistische Al-Shabaab-Miliz mit Hunderten Toten haben Investoren abgeschreckt. Zudem bleibt Korruption ein großes Problem: In einem Vergleich aus 175 Ländern landete Kenia im Korruptions-Index von Transparency International nur auf Platz 145.
Verwandtentreffen in Nairobi
Zum Auftakt seiner viertägigen Afrika-Reise hatte sich Obama am Freitagabend in Nairobi mit seinen kenianischen Verwandten zum Abendessen getroffen. Unter anderem saßen seine Halbschwester Auma und seine Stief-Großmutter "Mama" Sarah mit am Tisch.
Der Staatsbesuch ist die erste Reise des US-Präsidenten in das Heimatland seines Vaters seit seinem Amtsantritt 2009. Sein Vater war kenianischer Gaststudent auf Hawaii, kehrte drei Jahre nach der Geburt seines Sohns in seine Heimat Kenia zurück und starb dort im Jahr 1982 bei einem Autounfall.
Nach seinem Aufenthalt in Kenia will Obama als erster amtierender US-Präsident Äthiopien und den Sitz der Afrikanischen Union in der Hauptstadt Addis Abeba besuchen.
as/wl (dpa, afp, ape, rtre)