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OECD: Stärkstes Wachstum seit 2010

28. November 2017

Die Weltwirtschaft wächst nach Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) so schnell wie seit sieben Jahren nicht mehr - obwohl die Finanzkrise immer noch nachwirkt.

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Symbolbild Wirtschaft in Brasilien
Bild: picture alliance/dpa/K. Nietfeld

Weltwirtschaft mit stärkstem Wachstum seit 2010

In diesem Jahr dürfte das globale Bruttoinlandsprodukt um 3,6 Prozent zulegen, 2018 um 3,7 Prozent und 2019 erneut um 3,6 Prozent, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Wirtschaftsausblick der Industriestaaten-Organisation. "Das globale Wirtschaftswachstum steigt", sagte OECD-Chefökonomin Catherine Mann. Grund zum Jubeln sehen die Experten aber nicht. "Die Konjunkturaufhellung ist zwar erfreulich, bleibt aber verhalten im Vergleich zu vergangenen Aufschwungphasen", heißt es in dem Bericht. Investitionen, Handel, Produktivität und Lohnentwicklung litten noch immer unter den Nachwehen der Finanzkrise. Für ein anhaltend starkes Wachstum seien kräftigere Investitionen notwendig.

Die Euro-Zone dürfte in diesem Jahr mit einem Plus von 2,4 Prozent die weltgrößte Volkswirtschaft USA hinter sich lassen, für die die OECD mit 2,2 Prozent Wachstum rechnet. Im kommenden Jahr soll es in der Währungsunion zu 2,1 und 2019 zu 1,9 Prozent reichen. "Die politische Unsicherheit ist nach wie vor hoch, und sie könnte weiter zunehmen", warnt die OECD. "Das Ergebnis der Brexit-Verhandlungen wird entscheidend sein für Vertrauen und Handel." Massiv investiert werden müsse in europäische Verkehrs- und Energienetze, zudem müsse der digitale Binnenmarkt schnell kommen.

USA: Risiken durch Trump

Die USA dürften 2018 um 2,5 und 2019 um 2,1 Prozent wachsen. "Auf den weiteren Aussichten lasten nach wie vor erhebliche Risiken", erklärte die OECD. "Umfang, Struktur und Zeitrahmen der fiskalischen Impulse bleiben ungewiss", heißt es mit Blick auf die von Präsident Donald Trump geplante Steuerreform. Auch gebe es eine Reihe von Finanzmarktrisiken. "Ein wachsendes Zinsgefälle zwischen den Vereinigten Staaten und anderen großen Währungsräumen könnte zu einer Aufwertung des Dollar führen und aufgrund unvorhersehbarer Finanzströme möglicherweise zunehmende Finanzmarktspannungen und -turbulenzen auslösen", so die OECD. "Außerdem könnte eine Zunahme des Handelsprotektionismus zu Störungen der globalen Lieferketten führen und das Wachstum bremsen."

Auch in aufstrebenden Volkswirtschaften sei das Wachstum schwächer als in der Vergangenheit. So werde China von verlangsamten Reformanstrengungen und finanziellen Risiken infolge einer hohen Schuldenbelastung gebremst.

ul/bea (rtr, dpa)