Olympia 2024: Die Kandidaten
Die Bewerbungsfrist für die Olympischen Sommerspiele 2024 ist abgelaufen: Paris, Rom, Los Angeles und Budapest gehen ins Rennen. Die Bürger von Hamburg entscheiden sich gegen die Austragung der Spiele vor ihrer Haustür.
Keine Unterstützung
Aus der Traum für Olympia in Hamburg, Schock für den deutschen Sport: Die Bürger der Hansestadt sprechen sich in ihrem Referendum nach einem Kopf-an-Kopf-Entscheid gegen Olympische und Paralympische Spiele 2024 vor ihrer Haustür aus. 51,6 Prozent der Hamburger lehnen das größte Multisport-Ereignis der Welt in ihrer Stadt ab.
Starker Rückhalt
Dagegen ist in der Hauptstadt Frankreichs der Rückhalt laut Umfragen für die Spiele hoch: Rund drei Viertel der Pariser und auch der übrigen Franzosen unterstützen die Bewerbung. Hier, wie auch bei den anderen drei Bewerbern, gibt es keine Abstimmung. Die letzten drei Anläufe, die Olympischen Spiele auszurichten, scheiterten: 1992, 2008 und 2012. Im vierten Versuch soll es klappen.
Diesmal mit Geld
"Wir haben mehr als 3000 Jahre großartige Geschichte“, sagt Roms Bürgermeister Ignazio Marino. "Und wir erfüllen alle Voraussetzungen." Die "Ewige Stadt" wollte auch schon Olympia 2020, zog die Bewerbung jedoch zurück, weil das Geld fehlte. Bei der Kandidatur um die Spiele 2004 war Rom knapp an Athen gescheitert.
Wo Lazio und AS Rom spielen
Ein Olympiastadion hat Rom bereits: das von 1960. Die Fußball-Erstligisten Lazio und AS Rom tragen dort ihre Heimspiele aus. Einige Wettbewerbe würden möglicherweise nach Florenz, Neapel und auf Sardinien verlagert. "Im Zentrum des Projekts steht aber Rom", sagt Regierungschef Matteo Renzi.
L.A., die Dritte?
Los Angeles will es London gleich tun und zum dritten Mal Sommerspiele ausrichten. Die Film-Stadt war bereits 1932 und 1984 Gastgeber. Bei der letzten Auflage sprach Edwin Moses (l.) den Olympischen Eid und gewann anschließend Gold über 400 Meter Hürden. Harald Schmid (2.v.l.) holte Bronze.
Olympische Gene
Die kalifornische Stadt tritt mit dem Makel an, nur zweite Wahl zu sein. Eigentlich sollte Boston für die USA ins Rennen gehen. Doch die Einwohner der Stadt zogen nicht mit. In L.A. ist das anders, sagt Bürgermeister Eric Garcetti: "Olympia gehört zu unserer DNA."
Papps Heimatstadt
Ganz ohne olympische Vergangenheit bewirbt sich Budapest. Immerhin war die Stadt schon zweimal EM-Gastgeber in der Leichtathletik - und gilt auch als Boxmetropole: Der aus Budapest stammende László Papp gewann als erster Boxer bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Gold: 1948, 1952 und 1956.
Immer nur die Reichen
"Wir wollen das Monopol auf Spiele in den wohlhabenden Ländern aufbrechen", sagt Zsolt Borkai, Chef des Nationalen Olympischen Komitees Ungarns. Das sei ganz im Sinne der von IOC-Chef Thomas Bach angestoßenen Reformen.