Russische Bobfahrerin positiv getestet
23. Februar 2018Wie der russische Bob-Verband bestätigte, wurde Pilotin Nadescha Sergejewa (Artikelbild) am 18. Februar positiv auf ein verbotenes Herzmittel getestet. Die B-Probe steht offenbar noch aus. "Der Test der Bob-Pilotin der russischen Nationalmannschaft ergab ein positives Ergebnis auf ein Herzmittel, das auf der Liste der verbotenen Substanzen enthalten ist", hieß es auf der Verbandsseite: "Ein paar Tage davor, am 13. Februar, war ihr Test sauber. Das medizinische Personal der Nationalmannschaft hat der Sportlerin das Mittel nicht verschrieben. Der Bob-Verband Russlands und die Athletin selbst sind sich des Ausmaßes ihrer Verantwortung und der Auswirkungen des Vorfalls auf das Schicksal des gesamten Teams bewusst."
Trimetazidin statt Meldonium
Bei dem Mittel handelt es sich nach Medienberichten diesmal nicht um das berüchtigte und weitverbreitete Herzmittel Meldonium, das etwa bei Tennisprofi Maria Scharapowa nachgewiesen wurde. Der Journalist und Doping-Experte Hajo Seppelt sagte in der ARD, dass es sich um "Trimetazidin" handele. Dieses Medikament steht seit 2014 auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Auch Verbandspräsident Alexander Subkow bestätigte gegenüber der Zeitung "Sport Express" den positiven Test. Dem ehemaligen Bob-Piloten Subkow wurden seine beiden Olympiasiege von Sotschi 2014 wegen Dopings aberkannt. Er ist lebenslang für Olympia gesperrt ist.
Sergejewa ist der zweite Dopingfall für die "Olympischen Athleten aus Russland" in Pyeongchang nach dem des Curlers Alexander Kruschelnizki. Sergejewa hatte im Zweier-Wettbewerbs zusammen mit Anschieberin Anastasia Kotscherschowa (30) den zwölften Platz belegt.
Am Samstag will die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) entscheiden, ob die Suspendierung des ROC aufgehoben wird und Russland unter eigener Flagge bei der Schlussfeier starten darf.
ml/to (SID, dpa)