Opel plant Billig-Auto
21. Juli 2014Die General-Motors-Tochter Opel will einen besonders günstigen Kleinwagen auf den Markt bringen, um in diesem Segment Marktanteile von der rumänischen Billigmarke Dacia zurückzugewinnen.
Eine Dacia-Kopie werde es allerdings nicht geben, wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus Führungskreisen erfuhr, "sondern ein neues Einstiegsmodell unterhalb von 10.000 Euro - mit dem auch ehemalige Chevrolet-Kunden an die Marke gebunden werden sollen." Ein Opel-Sprecher wollte genauere Produktpläne nicht kommentieren.
"Wir glauben, dass es Möglichkeiten für Opel gibt, mit so etwas wie einem Einstiegs-Modell auf den Markt zu kommen", sagte Opel-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann zuvor der Tageszeitung "Financial Times". Das gelte vor allem, seit die ebenfalls zu GM gehörende Marke Chevrolet keine Kleinwagen mehr in Europa verkaufe.
Allerdings sei es für die Konzernmutter GM weiter am wichtigsten, Opel zunächst in die Gewinnzone zurückzuführen.
Kleiner als der kleine Adam
Ähnlich hatte sich Neumann bereits Anfang Juni geäußert. Opel wolle mit zahlreichen neuen Modellen Marktanteile erobern und zusammen mit seiner Schwester-Marke Vauxhall zum zweitgrößten Pkw-Produzenten in Europa aufsteigen, hatte er damals erklärt. Schwerpunkt von Opel sollten kleinere Autos wie die Kompaktklasse Astra, der Kleinwagen Corsa oder der noch kleinere Adam sein. "Ein Auto unter dem Adam kann ich mir sehr gut vorstellen", sagte Neumann im Juni.
Dacia gehört zum französischen Autobauer Renault. Der Konzern profitierte im ersten Halbjahr erneut von dessen günstigen Modellen und konnte deshalb seinen Absatz in Europa um 18 Prozent steigern. Opel und Vauxhall verzeichneten im selben Zeitraum ein Plus von 8,6 Prozent. Dacia bietet seine Modelle in Deutschland teilweise für weniger als 7000 Euro an. Die Fahrzeuge werden in Rumänien gebaut, wo die Löhne im Vergleich zu Westeuropa niedrig sind. Ein Opel Adam hingegen kostet rund 11.500 Euro.
jw/iw (dpa, rtrd)