Bochumer Opel-Werk droht früheres Aus
22. Januar 2013Der kriselnde Autobauer Opel droht Arbeitnehmern mit dem Aus der Autofertigung in Bochum schon Ende 2014. Aufsichtsrats-Chef Steve Girsky forderte am Dienstag in Bochum nach dpa-Informationen eine schnelle Einigung auf "beträchtliche Einsparungen" an allen deutschen Standorten. "Ich habe darum gebeten, dass die Opel-Geschäftsleitung und die Sozialpartner noch im Februar zu einer Lösung kommen. Unser "Deutschland-Plan" muss dann stehen", schrieb Girsky in einem Brief an die Mitarbeiter. Andernfalls werde die Zafira-Produktion in Bochum zum 1. Januar 2015 enden, die Fertigung in Bochum werde dann komplett eingestellt.
Alle sollen Beitrag leisten
Um wieder zu wachsen und Kosten zu sparen, "müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Beitrag leisten", erklärte Girsky in dem Schreiben an die Belegschaft. So könne das Unternehmen sich "beispielsweise keine Tariferhöhungen leisten", solange es Verluste schreibe. Für die vorgezogene Schließung des Bochumer Werks macht Girsky die Absatzkrise für Autos in Europa verantwortlich. "Es ist nicht nur unrealistisch, sondern auch illusorisch zu glauben, dass sich der Markt rasch erholt", erklärt der Opel-Aufsichtsratschef. Aber der US-Mutterkonzern General Motors sei "bereit, Opel finanziell zu unterstützen, sofern Opel sich in Deutschland so aufstellt, dass wir wieder wettbewerbsfähig und profitabel werden", erklärte Girsky.
Die zähen Verhandlungen zur Zukunft der deutschen Standorte sollten ursprünglich im Oktober 2012 abgeschlossen werden. Bislang hatte Opel angekündigt, die Produktion in Bochum 2016 einzustellen. In dem Werk könnten bis zu 3000 Stellen wegfallen. Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel hat angekündigt, die Belegschaft noch im Laufe des Dienstags über den Stand der Verhandlungen informieren zu wollen.
iw/as (dpa, afp, rtr)