Oscars 2020: Die Nominierten
"Joker", "The Irishman" und "Once Upon a Time in Hollywood" - diese drei Filme sind die Favoriten bei der 92. Oscar-Ausgabe. Dazu schaffte es ein südkoreanischer Film gleich in mehreren Kategorien.
"Joker" schlägt allen ein Schnippchen
Der Film ist nicht unumstritten. Und doch hat er jetzt bei den Oscar-Nominierungen alle anderen Filme hinter sich gelassen. Auf elf Nominierungen kommt "Joker" von Regisseur Todd Phillips insgesamt, darunter sind die wichtigsten Kategorien wie "Bester Film". Doch eine Garantie für Preise ist das nicht. In der Vergangenheit sind zahlreiche Filme bei der eigentlichen Oscar-Gala bodenlos abgestürzt.
De Niro und Pacino wollen es in "The Irishman" wissen
Vielleicht schlägt ja "The Irishman" zurück. Martin Scorseses amerikanischer Mafia-Film kam auf zehn Nominierungen. Bei den Golden Globes hatte er vor kurzem das erfahren, was "Joker" jetzt fürchtet: Oft nominiert, aber kaum oder gar überhaupt nicht mit Preisen ausgezeichnet. "The Irishman" wurde von "Netflix" finanziert, ein Haupt-Oscar für Scorseses Film wäre auch deswegen eine Überraschung.
Tarantino lässt es krachen
Der dritte im Bunde der in diesem Jahr vielfach nominierten Filme ist "Once Upon a Time in Hollywood" von Regisseur Quentin Tarantino. Der Film über das Hollywood der späten 60er Jahre und die Partys von Los Angeles hatte bei den Globes noch abgeräumt. Vielleicht schafft Quentin Tarantino jetzt bei den Oscars das gleiche: alle anderen abhängen. Es wäre wieder ein Zeichen für das klassische Kino.
Eine Frau gegen acht Männer: Greta Gerwig
Sie ist die einzige Regisseurin unter den nominierten Filmemachern in der Königsdisziplin "Bester Film": Die Schauspielerin und Regisseurin Greta Gerwig schaffte das mit ihrem Frauendrama "Little Woman". Es ist ein kleines Zeichen in der männerdominierten Welt von Hollywood. "Little Woman" erzählt von vier mutigen Frauen und ihrem Kampf gegen althergebrachte Strukturen.
Auch "1917" ist wieder dabei
Bei den Golden Globes war "1917" noch der große Gewinner - neben Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood": das Kriegsdrama des britischen Regisseurs Sam Mendes. Bei den Globes war der technisch ausgefeilte Film über ein Ereignis im Ersten Weltkrieg zunächst Außenseiter. Vielleicht gelingt ihm ein solcher Coup nun auch bei den Oscars.
Von Cannes zu den Oscars
Beim wichtigsten Filmfestival der Welt, den Festspielen in Cannes, hatte der südkoreanische Film "Parasite" von Regisseur Bong Joon-ho die Konkurrenz geschlagen und die Goldene Palme gewonnen. Jetzt steht "Parasite" auch im Mittelpunkt der Oscar-Nacht am 9. Februar. "Parasite" wurde gleich mehrfach nominiert - auch als bester Film.
Holt Renée Zellweger auch den Oscar?
Den Golden Globe hat sie gerade gewonnen, eine große Überraschung wäre es nicht, wenn sie auch den Oscar holt - für die Verkörperung der amerikanischen Legende Judy Garland im Film "Judy". Ihre vier Konkurrentinnen sind: Cyntia Erivo, Scarlett Johansson, Charlize Theron und Saoirse Ronan.
Ein Spanier gegen die englischsprachige Welt
Bei den Hauptdarstellern wurde der Spanier Antonio Banderas für seine sensible Darstellung eines Regisseurs in der Krise in Pedro Almodóvars "Leid und Herrlichkeit" nominiert. Banderas tritt gegen die drei US-Amerikaner Leonardo DiCaprio, Adam Driver, Joaquin Phoenix und den Briten Jonathan Pryce an.
Ein paar deutsche Hoffnungen
In der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" waren deutsche Hoffnungen ja schon länger zerstoben, nach dem der eingereichte Film "Systemsprenger" nicht vornominiert war. Jetzt ruhen die deutschen Hoffnungen auf dem syrischen Filmemacher Feras Fayyad, der für seinen Film "The Cave" in der Kategorie "Beste Dokumentation" nominiert ist. In "The Cave" stecken deutsche Produktionsgelder.
Lina Wertmüller hat ihn schon: den Oscar 2020
Wenn am 9. Februar in Los Angeles die Oscars vergeben werden, dann können sich vier verdiente Filmschaffende entspannt zurücklehnen. Sie waren vor kurzem mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet worden. Der Regisseur David Lynch, die Schauspieler Wes Studi und Geena Davis und die italienische Regisseurin Lina Wertmüller (unser Bild). Alle anderen jetzt Nominierten müssen noch ein paar Wochen warten.