Osterbräuche in Deutschland
Als christlich geprägtes Land feiert Deutschland an Ostern die Auferstehung Jesu Christi. Rund um das Fest gibt es aber auch viele Bräuche, die heidnischen Ursprungs sind und die vor allem Kindern Freude machen.
Ostereier suchen
Eine weit verbreitete Tradition ist das Ostereier suchen. Besonders Kinder haben viel Freude daran, die gekochten und bunt gefärbten Eier am Morgen des Ostersonntags zu finden, wie hier in Weimar, vor Goethes Gartenhaus im Park an der Ilm. Das Ei steht symbolisch für neues Leben.
Der Osterhase
Ein Hase versteckt die Ostereier? Was biologisch keinen Sinn ergibt, hat sich dennoch als Brauch etabliert. Eine mögliche Begründung ist, dass der Hase für seine Fruchtbarkeit bekannt ist und damit - ebenso wie die Eier - das Leben symbolisiert.
Das Osterlamm
Neben dem Hasen gilt das Lamm als Ostersymbol. Zum einen bezeichnet die Bibel Christus als "Lamm Gottes". Zum anderen erinnert das Tierjunge an den Auszug aus Ägypten - als die Israeliten ihre Türpfosten mit dem Blut von Opferlämmern bestrichen, um so vom Todesengel verschont zu bleiben.
Das Osterläuten
Mit einem kräftigen Läuten sollen die Glocken am Ostersonntag den Christen die frohe Botschaft der Auferstehung verkünden. Mancherorts verstummen sie zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag. Laut katholischer Legende fliegen sie in dieser Zeit nach Rom und kehren erst in der Osternacht zurück.
Die Osterkerze
Bei der kirchlichen Ostermesse spielt auch die Osterkerze eine besondere Rolle. Das Licht wird von Kerze zu Kerze weitergegeben und soll die Gläubigen daran erinnern, dass Christi mit seiner Auferstehung Licht in die Dunkelheit der Welt brachte.
Das Osterfeuer
Die Tradition der Osterfeuer existierte wahrscheinlich schon vor den Christentum als heidnischer Brauch der Germanen. Der dunkle Winter soll vertrieben und der Frühling begrüßt werden. Familien, Freunde und Nachbarn kommen an Wiesen oder an Flussauen zum Osterfeuer zusammen.
Das Osterrad
Auch das Osterrad kündigt den Frühling an. Dieser Brauch ist vor allem in ländlichen Gegenden in Norddeutschland und im Harz zu finden. Am Ostersonntag werden die mit Stroh ausgestopften Eichenräder angezündet und einen Hang hinuntergerollt. Das Feuerrad symbolisiert die Sonnenscheibe.
Die Osterreiter
Eigene Ostertraditionen pflegen die Sorben, eine slawische Minderheit im Osten Deutschlands. Im sächsischen Bautzen verkünden Osterreiter auf der Friedensbrücke die Osterbotschaft, die sie mit Gesängen und Gebeten in die umliegenden Gemeinden tragen.
Der Osterspaziergang
Da die Temperaturen um Ostern in der Regel schon milder sind, lockt es viele ins Freie zu einem traditionellen Osterspaziergang. Diese besondere Stimmung, "des Frühlings holden, bebenden Blick" beschrieb der Dichter Johann Wolfgang von Goethe in seinem "Faust". "Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein."