Ostermärsche: Kritik an Bundeswehr
28. März 2016Für den Sprecher des Ostermarschbüros in Frankfurt am Main, Willi van Ooyen, ist die Lage klar: "Die Missionen in Syrien, Mali und Afghanistan sowie in der Türkei und im Irak sind verfassungs- und völkerrechtswidrig." Die Auslandseinsätze seien zudem unmoralisch, ergänzte von Ooyen, der für die Linkspartei im hessischen Landtag sitzt.
Darüber hinaus kritisieren die Ostermarschierer auch die deutschen Waffenexporte. Sie fordern einen Lieferstopp, weltweite Abrüstung, ein Verbot von Kampfdrohnen und den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland.
Abschluss in Büchel
In Büchel in der Eifel kamen am Ostermontag rund 120 Friedensaktivisten zusammen. Sie demonstrierten für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und gegen deren geplante Modernisierung. Der Bücheler Ostermarsch vor dem Bundeswehr-Fliegerhorst stand unter dem Motto "Stopp der atomaren Aufrüstung in Deutschland und weltweit". Redner der Friedensbewegung warnten dabei vor einer neuen atomaren Aufrüstungsspirale.
Am Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz sollen nach offiziell allerdings nicht bestätigten Berichten Atomwaffen gelagert sein. Im vergangenen Oktober gab es nach NATO-Angaben an dem Standort ein Manöver, bei dem mit Atomwaffen bestückbare Kampfjets Einsätze übten.
Nach Schätzungen des Ostermarschbüros sind in den vergangenen Tagen bei mehr als 80 Kundgebungen in Berlin (Artikelbild) und bundesweit rund 10.000 Kriegsgegner auf die Straße gegangen. Aufgerufen hatten dazu wie in jedem Jahr Friedensinitiativen, Gerwerkschaften und Parteien.
Ostermärsche gibt es in Deutschland seit 1960. Die Teilnehmerzahlen gingen aber in den vergangenen Jahren immer mehr zurück. Zwischen 1968 und 1983 hatten bei Ostermärschen in Westdeutschland noch mehrere Hunderttausend Menschen gegen den Vietnam-Krieg oder die NATO-Nachrüstung demonstriert.
mak/chr (dpa, epd)