Ozon - Gutes Gas, schlechtes Gas
In der Stratosphäre schützt Ozon das Leben auf der Erde vor gefährlicher UV-Strahlung. Doch auch in Bodennähe kommt Ozon vor. Hier kann es schon in kleinen Mengen zu erheblichen Schäden für die Umwelt führen.
Pflanzen unter Gas
Die Wissenschaftlerinnen Katrina Sharps und Felicity Hayes untersuchen auf einem Forschungsfeld in Wales (GB) die Auswirkungen von Ozonverschmutzung an Pflanzen. Während die Ozonbelastung in den USA und Europa abgenommen hat, geht der Trend in dicht besiedelten Gebieten Afrikas und Teilen Asien in die entgegengesetzte Richtung. Der Klimawandel kann diese Entwicklung noch verschärfen.
Die Dosis macht das Gift
Im walisischen Bangor wird in jedes Gewächshaus, in dem afrikanische Grundnahrungsmittel wachsen, eine unterschiedliche Konzentration von Ozongas gepumpt. Die Wissenschaftlerinnen des UK Centre for Ecology and Hydrology (UKCEH) untersuchen, wie sich die zunehmende Ozonbelastung auf die Ernteerträge auswirken könnte.
Alles im grünen Bereich
Mithilfe eines Porometers, der vereinfacht gesagt die Leitfähigkeit der Pflanzen erkennt, nimmt die Pflanzenökophysiologin Felicity Hayes Messungen an Straucherbsen- und Papaya-Pflanzen vor. Die Ozonwerte unter dieser Solarkuppel entsprechen dem Mittelwert der Ozonbelastung in Nord-Wales.
Giftiges Gas
Anders sieht es hier aus: Schäden am Blatt einer Silberbirke. Sie war einem vielfach erhöhten Ozonwert ausgesetzt, wie er in Nordafrika nicht unüblich ist. Bodennahes Ozon entsteht unter anderem, wenn Sonnenlicht, Wärme und Emissionen aus fossilen Brennstoffen miteinander interagieren. Ein zunehmender Trend in vielen dichtbesiedelten Gebieten.
Die unsichtbare Gefahr
Das von den Wissenschaftlerinnen Katrina Sharps und Felicity Hayes in die Solarkuppel eingepumpte Ozon lässt Pflanzen schneller altern und beeinflusst deren Photosynthese. Ozonstress reduziert außerdem die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Schädlinge.
Oh, wie reizend
Ein beschädigtes Birkenblatt wird im Gasanalysegerät untersucht. Auch Menschen sind von erhöhter Ozonbelastung betroffen: Das Gas reizt die Augen und kann Husten und Kopfschmerzen verursachen. Besonders bei körperlicher Aktivität kann es bis in die tiefen Lungenabschnitte gelangen.
Geringerer Ertrag
Geodatenanalystin Katrina Sharps untersucht eine Weizenernte, die erhöhten Ozonkonzentrationen ausgesetzt war. Studien legen nahe, dass in Subsahara-Afrika aufgrund der hohen Ozonbelastung die Weizenernte bis zu 13 Prozent geringer ausfällt. Das Forscherteam erhofft sich, genauere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Pflanzen auch unter hoher Ozonbelastung ertragreich sind.