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Ozonloch-Entdecker Crutzen ist tot

29. Januar 2021

Der niederländische Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Wissenschaftler gehört zu den Entdeckern des Ozonloches. Er war einer der weltweit meistzitierten Forscher.

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Dr. Paul J. Crutzen
Paul Crutzen erhielt 1995 den Nobelpreis für ChemieBild: Gerhard Leber/imago images

Paul Crutzen war 1995 für seine Forschungen zum Abbau der Ozonschicht durch sogenannte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet worden. Er teilte sich den Preis mit dem Mexikaner Mario Molina und dem Amerikaner Frank Sherwood Rowland. Crutzen starb in Deutschland im Beisein seiner Familie. Er hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und drei Enkel.

Crutzen wurde 1933 in Amsterdam geboren. In den 1960er- und 70er-Jahren untersuchte er den Einfluss von Stickoxiden auf die Ozonschicht - und sagte mit Molina und Rowland voraus, dass dieser Teil der Atmosphäre durch die vom Menschen entwickelten FCKW stark reduziert werden würde. Die Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen als Kühlmittel in Kühlschränken und Klimaanlagen wurde auch aufgrund dieser Warnungen verboten. Von 1980 bis 2000 leitete Paul Crutzen als Direktor die Abteilung Atmosphärenchemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz.

Wissenschaft und Weltpolitik

Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, würdigt Crutzen als Pionier: "Er hat als Erster gezeigt, wie menschliche Aktivitäten die Ozonschicht schädigen. Dieses Wissen über die Ursachen des Ozonabbaus waren die Grundlage für das weltweite Verbot von ozonabbauenden Substanzen - ein bislang einmaliges Beispiel, wie nobelpreisgekrönte Grundlagenforschung unmittelbar in eine weltpolitische Entscheidung münden kann." Crutzen sei auch ein Vorreiter der Wissenschaften gewesen, die den Einfluss der menschlichen Zivilisation auf die Umwelt in den Blick genommen hätten.

Bildkombo Ozonloch über der Antarktis
Im vergangenen Jahr hatte sich das Ozonloch vorzeitig geschlossen, anders als noch 2018Bild: picture-alliance/dpa/ECMWF-CAMS

Crutzen veröffentlichte laut Max-Planck-Institut mehr als 360 wissenschaftliche Artikel mit Fachbegutachtung und 15 Bücher. Er war einer der weltweit meistzitierten Wissenschaftler, wurde vielfach geehrt und mit Preisen ausgezeichnet. Crutzen war Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Akademien wie der päpstlichen Akademie der Wissenschaften und er war Ehrenmitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

haz/AR (dpa, ap)