Panda-Drillinge in China geboren
12. August 2014Erstmals seit Jahren sind in China Panda-Drillinge geboren worden. Die Mutter Juxiao brachte die Kleinen am 29. Juli im "Chimelong Safari Park" in der südchinesischen Stadt Guangzhou zur Welt, wie Chinas Forschungszentrum zum Schutz von Pandas erst jetzt mitteilte. Die Geburt der drei Pandabären komme einem "Wunder" gleich, hieß es in einer Mitteilung des Tierparks. Juxiao, deren Namen übersetzt "Lächeln der Chrysantheme" bedeutet, war nach der Geburt so erschöpft, dass sie sich nicht selbst um die Kleinen kümmern konnte. Die drei Pandababys, die bislang noch keinen Namen haben, wurden daher zunächst in einen Brutkasten gebracht. Inzwischen habe sich die Pandamutter von den Strapazen erholt, sagte Tierpark-Direktor Dong Guixin. Juxiao kümmere sich nun selbst um die Drillinge, deren Entwicklung zudem von einem Expertenteam überwacht werde.
Durchbruch in der Pandazucht
Zuchtexperte Li Desheng wertete die Geburt als wichtiges Ereignis für Chinas Zuchtprogramme. "Wenn die Panda-Babys die ersten sechs Monate überleben, wäre das ein Durchbruch in der Pandazucht", sagte der Vizedirektor von Chinas Forschungszentrum zum Schutz von Pandas. In China seien zwar mehrfach Panda-Drillinge geboren worden, aber nie hätten alle drei die ersten sechs Monate nach der Geburt überlebt.
Im März hatten Zuchtexperten nach Angaben des Forschungszentrums zweimal eine künstliche Befruchtung bei Juxiao durchgeführt. Anschließend wurde das Panda-Weibchen schwanger. Kurz nach der Geburt machten sich Experten über das geringe Gewicht der Babys Sorgen. Die Drei brachten nur 90,5 Gramm, 83 Gramm und 124,4 Gramm auf die Waage. Seitdem haben Pfleger die Tiere jedoch aufgepäppelt, und sie haben mächtig zugelegt. Sie wiegen mittlerweile zwischen 230 und 330 Gramm.
Chinas Nationaltier
Pandas werden bis zu 1,8 Meter lang und haben eine Schulterhöhe von bis zu 90 Zentimetern. Männchen werden bis zu 160 Kilogramm schwer. Die Bären leben hauptsächlich in den Bergen Zentralchinas. Aufgrund von Rodungen und immer größeren Flächen für die Landwirtschaft haben die Tiere einen Großteil ihres Lebensraumes verloren. Der Bestand wird auf 1600 geschätzt. Seit einigen Jahren unterstützt Chinas Regierung die Einrichtung von Schutzgebieten für die Tiere und fördert die Zucht in staatlichen Forschungsstellen.
Pandas gelten in China als Symboltiere. Neben Drachen benutzen chinesische Behörden und Firmen immer wieder Pandas als Wappentiere. Während der Olympischen Spiele 2008 in China wählten die Organisatoren fünf Pandas als Maskottchen aus.
cr/gri (dpa, afp, ap)