Pannen im Weltraum
23. August 2014Beim Start von zwei neuen Galileo-Satelliten (Foto) hat es eine schwere Panne gegeben: Die beiden am Freitag gestarteten Satelliten für das globale europäische Navigationssystem Galileo sind von ihrer Trägerrakete nicht in der richtigen Erdumlaufbahn ausgesetzt worden. Beobachtungen hätten gezeigt, dass es eine Abweichung zwischen dem Zielorbit und der erreichten Bahn gebe, teilte die Raketenbetreibergesellschaft Arianespace mit. Ob die Satelliten genügend Treibstoff an Bord haben, um aus eigener Kraft ihre richtige Umlaufbahn zu erreichen, war zunächst unklar. Es liefen weitere Untersuchungen, hieß es.
Unbemannte SpaceX-Rakete explodiert bei Testflug
Die beiden Satelliten waren am Freitagnachmittag an Bord einer russischen Sojus-Rakete ins All gestartet. Zunächst hatte es von allen beteiligten Seiten geheißen, der Flug sei nach Plan verlaufen. Die beiden in Bremen gebauten Satelliten sind eigentlich als Nummer fünf und sechs in der Galileo-Konstellation geplant, die Europa bis 2020 unabhängig von fremder Technik machen soll. Ursprünglich sollte das europäische Prestigeprojekt mit geplanten 30 Satelliten bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Partnerländern gab es aber immer wieder Verzögerungen.
Auch das private Raumfahrtunternehmen SpaceX im US-Staat Texas musste einen Rückschlag hinnehmen: Bei einem Testflug explodierte ein unbemannter Prototyp der Trägerrakete F9R kurz nach dem Start, wie das Unternehmen mitteilte. Während des "besonders komplexen" Tests sei eine "Unregelmäßigkeit" festgestellt worden, die Mission sei daher automatisch abgebrochen worden. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.
SpaceX fliegt für die US-Raumfahrtbehörde NASA Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS, seit diese ihr Shuttleprogramm im Jahr 2011 nach 30 Jahren einstellte. Der erste Versorgungsflug fand im Jahr 2012 statt. SpaceX schrieb damals mit der ersten privaten Transportmission zur ISS Raumfahrtgeschichte. Zurzeit arbeitet das Unternehmen an Trägerraketen, die zur Erde zurückkehren und wiederverwendet werden können.
pg/det (dpa, afp)