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Papst beginnt Osterfeierlichkeiten

2. April 2015

An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu Christi. Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist das Fundament ihres Glaubens. Die Feiern umfassen auch Gründonnerstag und Karfreitag.

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Rom Besuch Papst Franziskus im Gefängnis Fußwaschung Gründonnerstag (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP/A. Tarantino

Mit dem Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu hat Papst Franziskus die Osterfeierlichkeiten in Rom begonnen. Zunächst begab sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in die Haftanstalt Rebibbia, um mit Gefangenen zu sprechen und die traditionelle Messe zum Gründonnerstag zu feiern. (Das Artikelbild zeigt ihn bei der Vorfahrt). Dabei wusch er nach Angaben des Vatikans zwölf Insassen die Füße. Dies soll an die Demutsgeste Jesu erinnern, der nach biblischer Überlieferung seinen Jüngern beim Abschiedsmahl die Füße wusch. Die sechs Männer und sechs Frauen stammen aus Italien, der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria, Ecuador und Brasilien. Zusätzlich vollzog der Papst den Ritus auch an dem kleinen Kind von einer der weiblichen Strafgefangenen.

Am Morgen hatte Franziskus mit den Klerikern des Bistums Rom die sogenannte Chrisammesse im Petersdom gefeiert. Bei diesem Anlass werden die Öle geweiht, die bei der Spendung von Sakramenten und bei Weihehandlungen in der katholischen Kirche Verwendung finden. Den versammelten Priestern und Bischöfen sagte Franziskus, die Kirche brauche "keine jammernden Hirten mit saurem Gesicht und auch nicht - was noch schlimmer ist - gelangweilte Hirten".

Kreuzweg an Karfreitag

Es ist das zweite Mal, dass Franziskus die Gründonnerstagsmesse in ein Gefängnis verlegt. Bei seinem ersten Osterfest 2013 brach er mit der Tradition, die Abendmahlsfeier in der römischen Lateranbasilika, der eigentlichen Hauskirche der Päpste, zu begehen. Stattdessen fand die Messe unter weitgehendem Ausschluss von Medien in einer Jugendstrafanstalt statt. 2014 ging er für diesen Gottesdienst in eine Behinderteneinrichtung.

Am Karfreitag begeht der Papst nachmittags die "Feier vom Leiden und Sterben Christi" im Petersdom. Traditionell gibt es an diesem Tag in der katholischen Kirche keine Messe. Im Mittelpunkt des von Stille und Ernst geprägten Gottesdienstes stehen die Leidensgeschichte Jesu und der Ritus der Kreuzverehrung. Atmosphärischer Höhepunkt am Karfreitag ist traditionell der Kreuzweg am Kolosseum. Die Prozession von der antiken Arena auf den Palatin-Hügel schreitet in 14 Stationen den Weg Jesu von der Verurteilung bis zu seinem Begräbnis ab. Begleitet werden die Gebete und Gesänge von Meditationen über die einzelnen Kreuzwegstationen. Sie erinnern in diesem Jahr vor allem an Menschen, die wegen ihres Glaubens oder ihres Einsatzes für Menschenrechte verfolgt werden.

Nach der Osternachtfeier am Samstag folgt am Sonntag als Schlusspunkt die Messe zur Auferstehung Christi auf dem Petersplatz. Danach spendet der Papst wie immer den Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Hunderttausende Touristen und Pilger werden zu den katholischen Feierlichkeiten in Italiens Hauptstadt erwartet.

gmf/se (dpa, kna)