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Papst im "Paradies" von Papua-Neuguinea

8. September 2024

Papst Franziskus hat einen der am weitesten vom Vatikan entfernten Außenposten der katholischen Kirche besucht: Vanimo. Seinen Aufenthalt in Papua-Neuguinea nutzte er auch für einen eindringlichen Friedensappell.

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Papst Franziskus in Vanimo, vor der Bühne stehen Einheimische
Rund 15.000 Kilometer von Rom entfernt: Papst Franziskus in VanimoBild: Guglielmo Mangiapane/REUTERS

Bei einer Begegnung mit Einheimischen und Missionaren in Vanimo im äußersten Nordwesten von Papua-Neuguinea sprach Papst Franziskus von einem "wunderbaren, jungen und missionarischen Land", das ans Paradies erinnere. Das Oberhaupt der katholischen Kirche zeigte sich begeistert von der Schönheit der Natur in der von unberührten Stränden und einer üppigen Tier- und Pflanzenwelt geprägten Region. Zugleich rief er die Bewohner vor dem Hintergrund des umfangreichen Tropenholzabbaus in dem Pazifikstaat dazu auf, die Schöpfung zu achten und zu bewahren.

Ausdrücklich würdigte der Papst den Einsatz der christlichen Missionare in dem Gebiet. Heute bezeugten Kirchen, Schulen und Krankenhäuser, dass "Christus gekommen ist, um allen das Heil zu bringen, damit jeder in seiner ganzen Schönheit für das Gemeinwohl aufblühen kann", sagte der 87-Jährige. Tausende Gläubige jubelten ihm zu.

Eine Person setzt Papst Franziskus eine Kopfbedeckung auf
Unkonventionell: ein Kopfschmuck für FranziskusBild: Guglielmo Mangiapane/REUTERS

"Nein" zu Aufrüstung und Ausbeutung

Zuvor hatte Franziskus bei einem Gottesdienst in Port Moresby, der Hauptstadt von Papua-Neuguinea, einen Friedensappell für die gesamte Pazifik-Region formuliert. In seinem Mittagsgebet im örtlichen "Sir John Guise Stadium" sagte Franziskus vor rund 35.000 Zuhörern: "Ich erbitte das Geschenk des Friedens insbesondere für dieses große Gebiet zwischen Asien, Ozeanien und dem Pazifischen Ozean. Friede, Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung. Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!"

Und der Papst fügte hinzu: "Öffnen wir uns dem Glauben der Kirche. Auf diesem Weg werden wir in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren und eine andere Gesellschaft aufzubauen, auch in Papua-Neuguinea."

Papst Franziskus zelebriert einen Gottesdienst in Port Moresby
Traditionell: der Papst bei seiner Messe in Port MoresbyBild: Mark Baker/AP Photo/picture alliance

Viel Armut trotz Reichtum

Papua-Neuguinea ist nach Indonesien die zweite Station von Franziskus' bislang längster Auslandsreise. Trotz des Reichtums an Bodenschätzen wie Gas, Kupfer und Gold lebt die Mehrheit der Menschen dort unter sehr ärmlichen Bedingungen. Mit einer Analphabeten-Quote von mehr als 35 Prozent zählt der Staat zu den rückständigsten der Erde. Auch gibt es praktisch keine Straßenverbindungen aus der Hauptstadt in den Rest des Landes. Viele Dörfer haben weder Wasserleitungen noch Strom.

Der Papst bleibt noch bis Montag in Papua-Neuguinea. Anschließend stehen Osttimor und Singapur auf seinem Besuchsprogramm. Bis zu der für den 13. September geplanten Rückkehr nach Rom wird Franziskus rund 32.000 Kilometer zurückgelegt haben. Seine Asien-Pazifik-Reise war ursprünglich schon für das Jahr 2020 geplant, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben und findet nun drei Monate vor Franziskus' 88. Geburtstag statt.

wa/se (kna, dpa, afp)