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Glaube

Papst Franziskus würdigt Nordmazedonien

7. Mai 2019

Nordmazedonien ist einer der ärmsten Staaten Europas. Beim Thema Hilfsbereitschaft ist das Land für Papst Franziskus dennoch herausragend. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern hieß es Flüchtlinge willkommen.

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Papst Franziskus in Nord-Mazedonien
Bild: Reuters/O. Teofilovski

Besonders gefiel Franziskus die Haltung des Landes zu Flüchtlingen und das Zusammenleben von Volksgruppen und Konfessionen. "Die prompte Solidarität, die ihr den Menschen in äußerster Not (...) gewährt habt, ehrt euch", sagte er in der Hauptstadt Skopje.

Der Pontifex hob die Hilfe hervor, die sowohl staatliche Stellen als auch Zivilorganisationen einer großen Zahl von Kriegsflüchtlingen aus dem Nahen Osten in den Jahren 2015 und 2016 zukommen ließen. Dies künde von der "Seele eines Volkes, das selbst Entbehrungen kennt und in der Solidarität und im Teilen der Güter den Weg zu jeder authentischen Entwicklung erkennt", sagte er.

Wichtige Fluchtroute

Das Land hatte damals auf der wichtigsten Fluchtroute in die Mitte Europas gelegen. Franziskus war aus Bulgarien kommend in Skopje eingetroffen. Am Flughafen begrüßten ihn Djordje Ivanov und Ministerpräsident Zoran Zaev. Politiker und Medien bezeichneten die apostolische Visite als "historisch". Es ist das erste Mal, dass ein Oberhaupt der katholischen Kirche dem vor 27 Jahren unabhängig gewordenen Land einen Besuch abstattet. Nur ein Prozent der Bevölkerung Nordmazedoniens - rund 20.000 Menschen - sind Katholiken. Der Großteil der Bevölkerung ist christlich-orthodox, rund 25 Prozent sind Muslime.

Papst Franziskus in Nord-Mazedonien
Gläubige bei der Messe in SkopjeBild: Reuters/Y. Nadri

Auf dem Makedonija-Platz zelebrierte der Papst eine Messe. Mehr als 10.000 Gläubige hörten seine Predigt, in deren Mittelpunkt er den Hunger nach Brot, nach Brüderlichkeit und nach dem Wort Gottes stellte. Zuvor hatte der Pontifex die Gedenkstätte für die in Skopje geborene Nonne Mutter Teresa (1910-1997) aufgesucht, die er 2016 heiliggesprochen hatte. Die Missionarin hatte vor allem in Kalkutta gewirkt. Durch ihre Arbeit mit Armen und Kranken wurde sie weltweit bekannt und erhielt 1979 den Friedensnobelpreis. Abschließend traf Franziskus noch Jugendliche verschiedener Konfessionen sowie Geistliche.

Papst Franziskus in Nord-Mazedonien
Auch aus Bosnien kamen Gläubige um Franziskus zu sehenBild: Reuters/M. Djurica

Franziskus sprach sich anerkennend über das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen und Konfessionen aus. Das Land könne "ein Beispiel geben für ein ungetrübtes und brüderliches Zusammenleben in Diversität und gegenseitigem Respekt", erklärte er. Auch bei der angestrebten engeren Integration mit Europa sei dies von Relevanz, fügte er hinzu.

Wandel in Skopje

Erst im Februar hatte sich Mazedonien in Nordmazedonien umbenannt. Damit hatte es den Namensstreit mit Griechenland beigelegt, das eine Region gleichen Namens aufweist. In Skopje hofft man nun auf die baldige Einladung zu Beitrittsverhandlungen mit der EU. Die Aufnahme in die NATO wurde bereits eingeleitet.

Präsident Ivanov, der in wenigen Tagen aus dem Amt scheidet, äußerte bei der Begrüßung des Papstes den Wunsch, dass der Besuch zu einer "spirituellen Erneuerung" des Landes beitragen möge. Vergangenen Sonntag war der vom sozialdemokratischen Regierungschef Zaev unterstützte Stevo Pendarovski zum Präsidenten gewählt worden. Er übernimmt in wenigen Tagen die Amtsgeschäfte von Ivanov, der der nationalistischen Opposition nahe steht.

cgn/uh (afp, dpa)