1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Papst Johannes Paul II. beginnt seine Pilgerreise nach Polen

16. August 2002

- Erwartungen der polnischen Politiker groß – Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen

https://p.dw.com/p/2Z0y

Köln,16.08.2002, PAP, POLSKIE RADIO

PAP, poln., 15.08.2002

(...) Die Sicherheit des Papstes und der ViPs sowie der Gläubigen, die nach Krakau kommen, wird von 17 000 Polizisten gewährleistet. Ein Teil von ihnen wurde zu diesem Zweck aus anderen Regionen Polens nach Krakau verlegt. Viele Polizisten werden sich in die Menschenmenge mischen, um die Pilger vor Taschendieben zu schützen. Außer der Polizei werden auch mehrere hundert Offiziere der speziellen Einheit zum Schutz der Regierung (BOR) die Sicherheit des Papstes garantieren. Dazu kommen noch 1 500 Feuerwehrleute und etwa 11 000 Volontäre. (...) (sta)

POLSKIE RADIO, Program Pierwszy, poln., 16.08.2002

Um die medizinische Versorgung während des Papsbesuches zu gewährleisten wurden fünf Krakauer Krankenhäuser in Bereitschaft gestellt. Um die Plätze, auf denen der Papst die heiligen Messen zelebrieren wird, sind 37 Rettungs-, sechs Ärzte- und neun Transportteams platziert. An jedem Ort seiner Reise werden für den Bedarf des Papstes und der ViPs zwei Rettungshubschrauber zur Verfügung gestellt. Während der heiligen Messe in Krakau stehen den Gläubigen 43 Ärzte, 60 Krankenschwestern, 12 Rettungskräfte, 22 Sanitäter und über 200 Erstelhilfeteams zur Verfügung. (...) (sta)

PAP, poln., 16.08. 2002

Die polnischen Politiker erwarten, dass sich der Papst während seines Besuches über die europäische Integration und über die schwierige soziale Lage in Polen äußern wird. (...)

Der polnische Premierminister Leszek Miller sagte: "Ich denke, dass der Papst sich zu dem Einigungsprozess in Europa und über die Europäische Union äußern wird, da die Verhandlungen mit der EU in den nächsten Monaten abgeschlossen werden und wir nun vor der entgültigen Entscheidung über unseren Beitritt zur EU stehen."

Minister Andrzej Majkowski von der Präsidentenkanzlei ist der Meinung, dass sich der Papst während der Gespräche mit dem Präsidenten Kwasniewski und dem Premierminister Miller auf den Stand der Vorbereitungen für den Beitritt zur EU konzentrieren werde. (...)

Der Senatsmarschall, Longing Pastusiak hofft, dass die Botschaft des Papstbesuches mit der Toleranz verbunden wird, und dass sich dank dieses Besuches auch die politische Kultur in Polen verbessern wird.

Andrzej Lepper von der Partei Selbstverteidigung erwartet, dass der Papst die "ganze Wahrheit" über die Globalisierung und über die Lage in Polen sagen wird. Die Wahrheit nach Überzeugung Leppers besteht darin, dass nur einzelne Personen in Polen immer reicher werden. Ferner hofft er, dass sich der Papst an die Regierung mit einem Appell wenden wird, ein Gesetz zu verabschieden, das den Arbeitgebern verbietet, die Lohn- und Gehaltszahlungen zu verzögern.

Der Chef der Partei Bürgerplattform – Maciej Plazynski – erwartet, dass durch den Papstbesuch die Werteordnung der polnischen Bevölkerung, die ins Wanken geraten ist, wieder hergestellt wird.

Roman Giertych von der Liga der Polnischen Familien freut sich sehr darüber, dass Präsident Kwasniewski an der heiligen Messe in Krakau teilnehmen wird und hofft, dass sich der Präsident "bekehren lässt" und das Abtreibungsgesetz ablehnen wird.

Der Leiter der Partei Recht und Gerechtigkeit, Lech Kaczynski, erwartet, dass der Papstbesuch in Polen eine Verbesserung der zur Zeit sehr gespannten Atmosphäre in der polnischen Bevölkerung bringen wird und hofft auf solche Veränderungen, die es der Regierung erschweren werden, eine "kommunistisch-stalinistische" Politik zu betreiben.

"Der Papstbesuch in unserem Land wird eine große emotionale Bedeutung haben. Noch stärker aber ist die Botschaft seines Besuches, die durch die Weihe des Sanktuariums für das Erbarmen Gottes in Krakau-Lagiewniki bedingt ist. Das Erbarmen Gottes ist für die Welt von großer Bedeutung (...)", erklärte der Primas von Polen, Kardinal Jozef Glemp. (...) (Sta)