Demo für Abschaffung der Homo-Ehe
16. Oktober 2016Rund 24.000 Menschen sind laut Polizeiangaben in der französischen Hauptstadt auf die Straße gegangen, um für die Wiederabschaffung der Homo-Ehe zu demonstrieren. Sie riefen die Kandidaten für die französische Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr dazu auf, sich für "traditionelle Familienwerte" einzusetzen.
Die Demonstranten, darunter viele Familien mit Kindern und Ältere, marschierten hinter Spruchbändern, auf denen "2017 werde ich für die Familie stimmen" stand. Die Proteste richteten sich nicht nur gegen gleichgeschlechtliche Ehen, sondern auch gegen Leihmutterschaft, künstliche Befruchtung und Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare.
Organisiert wurden die Proteste von der konservativ-katholischen Bewegung "La Manif pour tous" (Demo für alle), die bereits vor der Legalisierung der Homo-Ehe im Jahr 2013 zehntausende Gegner auf die Straßen gebracht hatten. Ihre letzte Massenkundgebung liegt rund zwei Jahre zurück, doch nun glaubt ihre Vorsitzende Ludovine de la Rochère an eine Wiederbelebung der Proteste. Sie wirft Präsident François Hollande vor, die traditionelle Familie aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben.
Der Protestmarsch wurde kurzfristig von Aktivistinnen der feministischen Gruppe Femen unterbrochen. Sechs Frauen protestierten "oben ohne" gegen die Kundgebung. Als sie von Kundgebungsteilnehmern umringt wurden, griff die Polizei ein und nahm die Frauen fest.
qu/ww (afp, dpa)