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Passagiere von Flug MH370 für tot erklärt

29. Januar 2015

Knapp zehn Monate, nachdem die Boeing der Malaysia Airlines von den Radarschirmen verschwand, ist die Angelegenheit von den Behörden offiziell als Unfall eingestuft worden. Angehörige der Vermissten sind außer sich.

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Chinesische Polizisten, die eine Menschenmenge zurückhalten (Foto: Reuters)
Die malaysische Botschaft in Peking musste von der Polizei abgeriegelt werdenBild: Reuters/Kyung-Hoon

Malaysia hat alle Passagiere des vermissten Fluges MH370 für tot erklärt. Es sei nach 327 Tagen Suche äußerst unwahrscheinlich, dass jemand überlebt habe, sagte Azharuddin Abdul Rahman, Chef der zivilen Luftfahrtbehörde, in Kuala Lumpur. Die Regierung gehe nun offiziell von einem Unglück aus. Damit ist die Voraussetzung geschaffen, dass den Angehörigen Entschädigungen ausgezahlt werden können. Die Suche nach dem Flugzeug gehe weiter, sagte Rahman.

Die meisten Passagiere waren Chinesen

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden. Seitdem fehlt jede Spur. 239 Menschen befanden sich an Bord. Zwei Drittel der Passagiere stammten aus China.

(Foto: Reuters)
Protest der Angehörigen: Eltern mit einem Plakat ihres Sohnes, der sich an Bord des verschollenen Flugzeugs befandBild: Reuters/Kyung-Hoon

Angehörige der Vermissten reagierten wütend auf den vermeintlichen Schlussstrich unter das Drama. Die malaysische Botschaft in Peking war weiträumig abgesperrt. Angehörige von chinesischen Opfern wurden - oft unter Tränen - von der Polizei abtransportiert. "Ohne neue Beweise eine solche Ansage zu machen, zeugt von einem Mangel an Prinzipien", kritisierte eine betroffene Person mit dem Namen Yingying. Eine weitere Person fügte hinzu:"Ich hoffe, diese Bastarde sterben einen schrecklichen Tod."

Chaos bei der Suche nach Flug MH370

Von Beginn an wurde der Regierung in Kuala Lumpur vorgeworfen, unkoordiniert und undurchsichtig bei der Suche nach dem Flugzeug vorzugehen. Die Suchmannschaften glauben, dass das Flugzeug im südlichen Indischen Ozean abgestürzt ist - eine sehr entlegene Gegend, Tausende Kilometer von der ursprünglichen Flugroute entfernt.

Mini-U-Boot wird von einem Schiff aus per Kran zu Wasser gelassen (Foto: Reuters)
Mini-U-Boote werden eingesetzt, um das Wrack der verschollenen Boeing zu ortenBild: Reuters

Dort ist das Meer laut malaysischem Transportministerium teilweise mehr als 6000 Meter tief. Was mit dem Flugzeug passiert sein könnte, ist weiterhin völlig unklar. Es gab keinerlei Hinweise auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt oder eine Entführung. Laut Experten lassen sich die letzten Stunden an Bord nicht ohne die Blackboxen rekonstruieren. Diese wurden aber bislang nicht gefunden.

Kostspielige Aktion

Das Suchgebiet ist rund 600.000 Quadratkilometer groß und liegt zwischen Sumatra und dem südlichen Indischen Ozean. Nach einer weiteren Auswertung der Satellitensignale koordiniert Australien die Wracksuche rund 2000 Kilometer westlich von Perth. Es handelt sich um eine der aufwendigsten Suchaktionen in der Geschichte der Luftfahrt mit Dutzenden Schiffen und Flugzeugen.

uh/sti (dpa,afp)