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"Patriot"-Soldaten in die Türkei gestartet

20. Januar 2013

Rund 240 Bundeswehrsoldaten sind in die Türkei abgereist. Sie sollen mit ihren "Patriot"-Flugabwehrraketen den NATO-Partner vor möglichen Angriffen aus Syrien schützen. Anfang Februar sollen sie einsatzbereit sein.

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Berlin/ Soldaten des Hauptkontingentes der Bundeswehr warten am Sonntag (20.01.13) im militaerischen Teil des Flughafens Berlin - Tegel nach ihrer Verabschiedung zur "Patriot"-Mission in der Tuerkei vor einem Airbus vom Typ A330. Rund 240 Soldaten der Bundeswehr starten am Sonntag zu ihrem Tuerkei-Einsatz. Die meisten Soldaten des Hauptkontingents stammen als Angehoerige der Flugabwehrraketengruppen 21 (FlaRakGrp 21) in Sanitz und 24 (FlaRakGrp 24) Bad Suelze aus Mecklenburg-Vorpommern. Bis zu 350 deutsche Soldaten sollen dem NATO-Buendnispartner Tuerkei in den kommenden Monaten beim Schutz vor moeglichen Angriffen aus Syrien helfen. Dazu hat die Bundeswehr auf dem Seeweg zwei Staffeln der Raketen des Typs MIM-104 "Patriot" geschickt, die am Montag (21.01.13) in der Tuerkei erwartet werden. (zu dapd-Text) Foto: Timur Emek/dapd
Bild: dapd

Bei den Soldaten handelt es sich um das Hauptkontingent, das zum Schutz der Türkei vor syrischen Luftangriffen im südtürkischen Kahramanmaras die Patriot-Luftabwehrsysteme bedienen soll. Die Soldaten stammen überwiegend aus den Flugabwehrraketengruppen 21 (Sanitz) und 24 (Bad Sülze) in Mecklenburg-Vorpommern und gehören zum "Deutschen Einsatzmodul Operation Active Fence Turkey." Unter ihnen sind nach Angaben der Luftwaffe auch Sanitäter und Abwehrexperten gegen atomare, biologische und chemische Angriffe.

Die "Patriot"-Abwehrraketen sollen in Ostanatolien etwa 100 Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt stationiert werden. Insgesamt werden etwa 350 deutsche Soldaten und zwei Raketenabwehrsysteme in das Einsatzgebiet entsandt, die am Montag erwartet werden. Das deutsche Kontingent soll Anfang Februar einsatzbereit sein.

Raketen in die Türkei verschifft

"Deeskalierende" Wirkung erwartet

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) rechnet damit, dass die Stationierung der Patriot-Raketen eine "deeskalierende Wirkung" auf Syrien haben werde. "Wir haben aber im Kalten Krieg gelernt, dass Abschreckung nur dann funktioniert, wenn man im Zweifel auch bereit ist, die Waffe einzusetzen", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Sollte Syrien Raketen auf die Türkei feuern, werde die NATO die "Patriots" einsetzen, sagte der Verteidigungsminister weiter. Er rechne aber nicht damit, dass die Bundeswehr in Kämpfe verwickelt werde. Neben Deutschland beteiligen sich auch die USA und die Niederlande mit je zwei dieser Flugabwehrsystemen, die auch ballistische Raketen abfangen können. Die effektive Kampfreichweite der Flugabwehrkörper beträgt maximal 45 Kilometer.

Einsatz auf ein Jahr befristet

Die "Patriot"-Luftabwehrsysteme der Bundeswehr sollen ein mögliches Übergreifen des bewaffneten Konflikts in Syrien auf das Nachbarland Türkei verhindern. Wegen der angespannten Lage hatte die Türkei ihre NATO-Partner um Hilfe gebeten. Ihre Stationierung war beschlossen worden, nachdem im Zuge des syrischen Konflikts wiederholt Granaten in der Türkei eingeschlagen waren. Der Bundestag hatte am 14. Dezember den auf ein Jahr befristeten Auslandseinsatz gebilligt.

GD/qu (afp, dpa)