"Pavilion Tokyo 2021": Olympia-Kunst trotz Corona
Auch Kunst und Kultur gehören zu den Olympischen Spielen. In Tokio ist das unter Lockdown-Bedingungen eine Herausforderung - aber möglich unter freiem Himmel.
"Tokyo Castle" von Makoto Aida
Makoto Aidas zwei Burgen repräsentieren traditionelle Symbole der Macht, sind aber aus Pappe und blauen Planen gebaut. Dadurch betonen sie den Gedanken, dass nichts ewig währt: "Diese zuverlässigen Materialien sind robust, aber sie symbolisieren auch etwas Vorübergehendes. Das sehen wir oft in Regionen, die von Naturkatastrophen in Japan betroffen werden", erklärt der Künstler.
Teehaus "Go-an" von Terunobu Fujimori
Teehäuser sind ein zentraler Bestandteil der traditionellen Architektur und nehmen einen besonderen Stellenwert in Japan ein. "Ein Teehaus benötigt eine gewisse Höhe; es soll neue Perspektiven auf die Welt bieten. Sobald man durch den engen und dunklen Eingang eintritt, sieht man eine völlig andere Welt. Dieser Effekt ist einzigartig für Teehäuser", sagt der Künstler Terunobu Fujimori.
Teehaus "Go-an" von Terunobu Fujimori
Im ersten Stock öffnet sich das Teehaus zu einem Blick auf das vom Architekten Kengo Kuma entworfene Olympiastadion. Der Kontrast zwischen dem traditionellen, für Teezeremonien bestimmten Raum und dem modernen Stadion verdeutlicht die vielen Gegensätze, die im Herzen der zeitgenössischen japanischen Kultur stehen.
"The Obliteration Room" von Yayoi Kusama
Teezeremonien gibt es auch im "Obliteration Room" der Künstlerin Yayoi Kusama. Doch hier steht der Aspekt der (Selbst)-Zerstörung im Vordergrund, der sich wiederholenden Ritualen innewohnt. Dieser weiße Raum wird bald verschwinden, da die Besucher ihn mit roten Aufklebern zudecken sollen. Je mehr Punkte, umso mehr verschwindet alles Ursprüngliche und "geht in etwas Zeitlosem auf".
"Super Wall Art Tokyo" von Tadanori Yokoo & Mimi Yokoo
Diese Wandbilder, die die Glaswände des Marunouchi Buildings und des New Marunouchi Buildings bedecken, sind wie riesige Leinwände, die von den Künstlern Tadanori Yokoo und Mimi Yokoo für die Olympiade geschaffen wurden. "Dieses Projekt soll die Energie von Feuer und Wasser, diese großen Quellen universeller Lebensformen, von Tokio in die Welt und in die Zukunft übertragen", erklären die Künstler.
"Street Garden Theater" von Teppei Fujiwara
Teppei Fujiwara hat ein "Theater für Pflanzen und Menschen" geschaffen, das in einem komplexen Zusammenspiel von Holzarbeit und Gewächsen öffentliche Räume der Besinnung bietet. Der Pavillon reiht sich an eine Stadtgartentradition an, die seit der Edo-Ära von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dieses Erbe setzt sich in Tokio bis heute fort und schafft Räume für die Menschen zum Ausruhen.