Pep spricht Deutsch
24. Juni 2013Es war die größte Pressekonferenz in der Vereinsgeschichte des FC Bayern. Auf der Bühne im Presseraum der Münchener Fußball-Arena saßen sie in Reih und Glied: Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick, Präsident Uli Hoeneß, der neue Trainer Pep Guardiola, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer. Mehr als 200 Journalisten waren live mit dabei, zahlreiche Fernsehstationen übertrugen das Ereignis in alle Welt.
Und Guardiola tat das, was alle mit Spannung erwartet hatten: Er beantwortete die Fragen auf Deutsch. Der spanische Startrainer präsentierte sich dabei entspannt und bescheiden, aber auch überraschend routiniert und souverän. Sein Deutsch, an dem er nach eigenem Bekunden seit knapp sechs Monaten arbeitet, war schon weit besser als bei manchem seiner Trainervorgänger in München gegen Ende der Amtszeit. "Alles ist auswendig lernen", verriet der 42-Jährige sein Erfolgsrezept beim Erlernen der neuen Sprache.
"Ich bin bereit"
Warum er sich für den FC Bayern entschieden habe, war natürlich eine der Standardfragen, die kommen musste. Und Guardiola antwortete so, wie es alle hören wollten: "Meine Zeit in Barcelona war wunderbar, aber ich brauchte eine neue Herausforderung. Bayern München hat mir die Möglichkeit gegeben." Er werde sein Bestes geben.
Der Druck, nach dem Triple unter Jupp Heynckes schnell weitere Titel liefern zu müssen, scheint ihm nichts auszumachen. Er wolle das hohe Niveau seines Vorgängers halten, das sei die Aufgabe, der er sich stellen wolle, betonte der Spanier: "Ich kann damit leben und nehme diese riesige Herausforderung an. Ich übernehme eine Mannschaft, die außergewöhnlich gespielt hat. Ich bin wegen der Spieler und der Geschichte des FC Bayern hier. Wenn Bayern dich ruft, ist das eine Ehre, ein Geschenk."
Gut vorbereitet
Er habe die Bundesliga ein Jahr lang verfolgt und einen guten Eindruck bekommen. "Ich habe alle Spiele des FC Bayern von New York aus gesehen", sagte Guardiola, der mit Barca in vier Saisons 14 von 19 möglichen Titeln geholt hatte. Er hoffe, seinen äußerst erfolgreichen Vorgänger Heynckes in nächster Zeit zu sehen: "Seine Meinung ist mir sehr wichtig. Ich habe großen Respekt vor ihm." Bislang habe es aber keinen Kontakt gegeben.
Bestens vorbereitet, schon jetzt mit beeindruckend guten Deutschkenntnissen ausgestattet, dazu bescheiden und zielorientiert - am Ende der Pressekonferenz blieb der Eindruck: Mit Pep Guardiola als Heynckes-Nachfolger hat der FC Bayern eine gute und erfolgversprechende Wahl getroffen.