Peru und Mexiko melden mehr als 500.000 Fälle
14. August 2020Weltweit ist das Coronavirus mittlerweile bei fast 21 Millionen Menschen nachgewiesen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eigene Datenauswertungen. Demnach starben 749.871 Menschen an und mit COVID-19.
Zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen gehören nach den USA (5,19 Millionen), Brasilien (3,16 Millionen) und Indien (2,39 Millionen) mittlerweile auch die lateinamerikanischen Staaten Peru und Mexiko. Beide haben mittlerweile die Schwelle von 500.000 Fällen überschritten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
In Mexiko starben fast 55.000 Menschen, in Peru waren es mehr als 25.000. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl kommt der Anden-Staat damit auf 78,6 Todesfälle je 100.000 Einwohner. Damit übernimmt Peru die traurige Spitzenposition in der Region und lässt damit die ebenfalls heftig von Corona heimgesuchten Länder Chile und Brasilien hinter sich.
Insgesamt sind Lateinamerika und die Karibik-Staaten zur am schlimmsten von der Pandemie getroffenen Region der Welt geworden: Hier wurden bislang 5,8 Millionen Fälle gezählt und nahezu ein Drittel der fast 750.000 Toten weltweit.
Weggefährte Maduros gestorben
Der Gouverneur des venezolanischen Hauptstadt-Bezirks Caracas, Dario Vivas, ist nach Angaben der Regierung seiner COVID-19-Erkrankung erlegen. Der enge Verbündete von Präsident Nicolas Maduro hatte Mitte Juli bekanntgegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Vivas wurde 70 Jahre alt. In Venezuela wurden bislang 29.088 Corona-Fälle bestätigt, 247 Menschen starben.
Großbritannien verhängt Quarantäne
Wegen stark steigender Corona-Fallzahlen müssen aus Frankreich und den Niederlanden eintreffende Reisende in Großbritannien ab Samstag wieder in Quarantäne. Ankommende aus beiden Ländern sowie aus Monaco, Malta, den Turks- und Caicosinseln und Aruba müssten sich nach ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich "für zwei Wochen selbst isolieren", wie Verkehrsminister Grant Shapps mitteilte.
Die "Daten" zeigten, dass die neuen Quarantäne-Regeln für Reisende notwendig seien, schrieb Shapps im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die britische Regierung hatte Ende Juni bereits Spanien von der Liste jener Länder gestrichen, aus denen eine Einreise ohne Quarantäne möglich ist. Vergangene Woche erklärte das Verkehrsministerium dann zudem, dass auch Reisende aus Belgien, Andorra und den Bahamas wieder in die Isolation müssten.
Schätzungen zufolge macht derzeit rund eine halbe Million Briten Urlaub in Frankreich. Angesichts der neuen Quarantäne-Regelungen rechnen Beobachter mit einer massenhaften Rückreise der Urlauber.
Frankreich reagiert verschnupft
Frankreichs Regierung reagierte umgehend: Die neuen britischen Maßnahmen seien eine "Entscheidung, die wir bedauern und zu einer reziproken Maßnahme führen wird", twitterte der französische Minister für Europaangelegenheiten, Clément Beaune. Wie genau die französischen Maßnahmen aussehen sollen, führte der Minister zunächst nicht aus.
Allerdings erklärte die französische Regierung am Freitag-Morgen Paris und das Department Bouches-du-Rhone an der Mittelmeerküste um Marseille herum zu Corona-Hochrisiko-Gebieten. Der Erlass gibt den lokalen Behörden die Befugnis, den Personen- und Fahrzeugverkehr einzuschränken, den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugreisen zu beschränken, den Zugang zu öffentlichen Gebäuden einzuschränken und einige Einrichtungen zu schließen, in denen ein hohes Infektionsrisiko besteht.
Die Maßnahme ist eine Reaktion auf einen starken Anstieg der Coronavirus-Infektionen in den vergangenen zwei Wochen. Europaminister Beaune betonte, seine Regierung hoffe, dass sich die Lage "so rasch wie möglich" wieder normalisiere.
Die Corona-Infektionsraten haben in Frankreich wieder deutlich zugenommen. Am Donnerstag wurden 2669 neue Ansteckungsfälle binnen eines Tages verzeichnet - die höchste tägliche Zahl seit Mai.
Großbritannien ist das europäische Land mit der höchsten verzeichneten Zahl von Todesopfern der Pandemie. Mehr als 41.000 Menschen starben dort nach Angaben der Behörden an den Folgen der Infektion mit dem neuartigen Erreger.
"Urlaubsheimkehrer sind Problem Nummer eins"
Auch in Deutschland sorgen die Urlaubsheimkehrer für Diskussionen - und einen Anstieg der Corona-Zahlen. Nach der Panne in Bayern, wo positiv auf Corona getestete Personen tagelang nicht über ihre Infektion informiert wurden, fordern CDU-Parlamentarier im Bund und im EU-Parlament schnelle Abhilfe bei Flughafentests.
Unions-Innenexperte Armin Schuster bezeichnete "Urlaubsheimkehrer mit Corona-Infektion" in der "Bild"-Zeitung als "unser Problem Nummer Eins". Kontrollen der Rückreisenden müssten auf Flughäfen verlässlich funktionieren, sagte der CDU-Politiker. Besonders bei Ankunft aus Risikogebieten dürften die Tests nicht bewusst umgangen werden können.
Unterstützung erfährt diese Kritik auch im Europäischen Parlament. Flugverkehrsexperte Sven Schulze sagte: "Die Rückreisetests sollen zwischen Fluggastbrücke und Terminalgebäude durchgeführt werden." Außerdem fordert er, dass Polizisten die "akkurate Durchführung" der Kontrollen überwachen sollten.
Den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts zufolge hat sich die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland im Vergleich zum Vortag um 1449 auf jetzt 221.413 erhöht, die Zahl der Corona-Toten um 14 auf 9225.
mak/al (dpa, rtr, afp)