1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Perus Ex-Präsident in Auslieferungshaft

16. Juli 2019

Der ehemalige peruanische Staatschef Alejandro Toledo ist in den USA festgenommen worden. Beide Staaten teilten mit, die Verhaftung sei auf Grund eines Auslieferungsersuchens der peruanischen Justiz erfolgt.

https://p.dw.com/p/3MAwr
Ehem. peruanischer Präsident Alejandro Toledo
Alejandro Toledo (Archivbild)Bild: AFP/M. Ngan

Es finde bereits eine erste Anhörung Alejandro Toledos durch die US-Justiz statt, teilte die peruanische Staatsanwaltschaft mit. Gegen ihn liegt wegen Verstrickung in den weit verzweigten Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht ein internationaler Haftbefehl vor.

Der 73-jährige Ex-Präsident hatte sich in die USA abgesetzt, um in seiner Heimat einem Korruptionsprozess zu entgehen. Er ist in Peru angeklagt, während seiner Amtszeit (2001-2006) Bestechungsgelder in Millionenhöhe von Odebrecht angenommen zu haben. Toledo streitet die Vorwürfe ab.

Ein Skandal, viele Ex-Präsidenten

Im Zuge des Odebrecht-Skandals stehen in Peru eine ganze Reihe hochrangige Politiker unter Druck. Odebrecht hat eingeräumt, insgesamt 29 Millionen Dollar (rund 25 Millionen Euro) Bestechungsgelder an Entscheidungsträger in dem Land gezahlt zu haben, um an lukrative Staatsaufträge zu kommen.

In Peru wird deshalb gleich gegen drei ehemalige Präsidenten wegen Korruption ermittelt: Neben Toledo sind das die Ex-Staatschefs Ollanta Humala (2011-2016) und Pedro Pablo Kuczynski (2016-2018). Der ebenfalls beschuldigte frühere Staatschef Alan García (1985-1990 und 2006-2011) erschoss sich bei seiner Festnahme im April.

Nicht nur Peru ist betroffen. Odebrecht hat vor der brasilianischen Justiz eingeräumt, über Jahre hinweg in ganz Lateinamerika Politiker und Beamte bestochen zu haben.

Infografik Bestechungsgelder von Odebrecht in Lateinamerika DEU

qu/jj (dpa, rtre, afpe, ape)