Peter Lindbergh: Revolutionär der Modefotografie
140 Arbeiten des Fotografen Peter Lindbergh erzählen "Untold Stories". Die Ausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast ist die erste von ihm selbst kuratierte Werkschau. Er stellte sie kurz vor seinem Tod fertig.
Unerzählte Geschichten
Am 5. Februar startet die Werkschau des im September 2019 verstorbenen deutschen Fotografen. Ein Großteil der Aufnahmen aus den frühen 1980er Jahren bis heute wurde noch nie in Ausstellungen gezeigt und lädt zum Entdecken bislang unerzählter Geschichten ein. Andere waren Auftragsarbeiten von berühmten Magazinen wie "Vogue", "Harper’s Bazaar" oder "Rolling Stone".
Zwei Jahre Arbeit
Lindbergh, 1944 als Peter Brodbeck geboren und in Duisburg aufgewachsen, arbeitete rund zwei Jahre an der Schau, die er kurz vor seinem Tod fertigstellte. Diese Aufnahme der Schauspielerin Uma Thurman entstand 2016 in New York für den berühmten Pirelli-Kalender.
Förderer der Supermodels
Als Lindberghs "persönliches Statement zur Modefotografie" kündigt der Kunstpalast die Ausstellung an. Mit seinen Schwarz-Weiß-Porträts trug der Fotograf in den 1980er und 1990er Jahren zum Mythos der Supermodels wie Linda Evangelista bei, hier mit Michaela Bercu und Kirsten Owen (von links) 1988.
Ausdrucksstark
In seinen Werken porträtierte Lindbergh ausdrucksstarke Frauen, häufig ungeschminkt. Nicht die Mode steht im Mittelpunkt, sondern der Mensch - auch mal von einer Glühbirne verdeckt, wie hier das niederländische Model Querelle Jansen 2012 in Paris.
Mehr als Kleiderständer
Lindberghs Interpretation der Modefotografie setzte neue Standards, auch für die Inszenierung zeitgenössischer Kultur. Ihn habe immer gestört, dass Frauen in der Modefotografie häufig nicht mehr waren als Kleiderständer. Um das zu ändern, fotografierte Lindbergh seine Models auch gänzlich unbekleidet. Hier leitete er Karen Elson 1997 in Los Angeles zu Dehnübungen an.
Spätstarter
Lindbergh wandte sich erst in den 1970er Jahren der Modefotografie zu. Überhaupt war er ein Spätstarter in seinem Metier: Mit 27 Jahren kaufte er sich eine Kamera, um die Kinder seines Bruders zu fotografieren. Mit der Ausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast schließt sich ein Kreis, denn seine Ausbildung machte er bei Hans Lux - einem Werbefotografen aus eben dieser Stadt.