Minigrids und Solarstädte: Beispiele aus aller Welt
Solarstrom ist weltweit inzwischen die günstigste Energie. Immer mehr Dörfer, Initiativen und Städte erzeugen selbst Solarstrom. Die Anwendungen sind vielfältig.
Trinkwasser mit Solarstrom
Das Dorf Rema in Äthiopien betreibt eine Solarpumpe mit angeschlossenem Wassertank. Die Quelle ist weit vom Dorf entfernt, das Wasser musste früher mit einer Dieselpumpe ins Dorf geleitet werden. Doch die war oft kaputt und der Treibstoff fehlte. Seit 2016 versorgt die Solarpumpe die 6000 Einwohner. Viele davon brauchen das Wasser auch, um ihre Felder zu bewässern.
Tankstelle fürs Handy
Die meisten Menschen in ländlichen Regionen in Ostafrika haben keinen Zugang zum Stromnetz. Solarkioske wie dieser in Olkiramatian in Kenia helfen, und davon gibt es immer mehr. Gegen eine kleine Gebühr werden mit dem Solarstrom vom Dach zum Beispiel Handys aufgeladen. So bleiben Menschen in Kontakt, können per Mobiltelefon Geldtransfers machen oder die Marktpreise für ihr Gemüse checken.
Strom für Campesinos
Hier in Miraflores, im Norden von Nicaragua, leben die Menschen von Kaffeeanbau und traditioneller Landwirtschaft. Bis 2013 gab es hier keinen Strom. Dann installierten einheimische Techniker Solarmodule auf den Häusern von über 600 Familien. Auch Bauernfamilien haben jetzt Strom für Licht, Kühlschrank und TV.
Solarsiedlung schont das Klima
Diese Siedlung in Freiburg in Süddeutschland erzeugt mehr Energie als die Einwohner hier verbrauchen. Gebaut vor 20 Jahren ist sie zum Vorbild für den Städtebau geworden. Mit guter Dämmung, intelligenter Lüftung, Solardächern und Wärmepumpen werden inzwischen immer mehr alte Häuser zu Plusenergiehäusern umgebaut. Das spart Geld und schont das Klima.
Strom auf dem Land
Das Startup SOLshare ermöglicht Menschen im ländlichen Bangladesch über Micro-Grids den Zugang zu günstigem und sauberem Strom, und schafft eine zusätzliche Einkommensquelle für sie. Haushalte mit Solarsystemen werden verbunden mit anderen, die noch keinen Zugang zum Stromnetz haben. Der Solarstrom ersetzt auch Diesel und Kerosin bei Stromausfällen.
Solarstrom gegen COVID
Das Krankenhaus in Tabarre, einem Vorort von Port-au-Prince, Haiti, wird mit dieser Solaranlage auf dem Dach mit Strom versorgt. Mit 710 Kilowatt ist sie die größte Anlage des Landes. Vor dem Erdbeben lagen hier auch hier viele COVID-Patienten und die medizinischen Geräte laufen mit Solarstrom. Dank der Anlage werden jedes Jahr rund 50.000 Euro für Dieselstrom eingespart.
Minigrid fürs Dorf
Das kenianische Dorf Talek hat 1500 Einwohner und seit 2015 Solarstrom. Auf einem kleinen Feld steht die PV-Anlage mit einer Leistung von 50 Kilowatt, im kleinen Gebäude daneben sind die Batterien untergebracht. George Ndubi kümmert sich um das private Solarkraftwerk mit Mininetz. Bis zu 300 Kunden kann er damit versorgen.
Solar-Oase
In der ägyptischen Wüste ist Wasser rar. Umso wichtiger ist die Solaranlage in der Oase El-Wahat el-Bahariyya. Sie treibt die Wasserpumpe an, ohne die der Ackerbau hier unmöglich wäre. Wie überall in der Wüste müssen die Bauern die Solarmodule immer wieder von Sand befreien.
Klimaneutral bis 2025
Bis 2025 will die dänische Hauptstadt Kopenhagen klimaneutral sein, darum werden immer mehr Flächen in der Stadt für Erneuerbare Energien genutzt. So erzeugen etwa die Solarmodule an der Fassade dieser Schule Strom. Zudem wird in der Stadt der PKW-Verkehr eingeschränkt, die E-Mobilität gefördert und immer mehr Häuser saniert. Dazu kommt der Ausbau von Windparks an der Küste.
Erfahrungsaustausch international
Das Städchen Saerbeck im Münsterland im Westen Deutschland erzeugt mit Solar-, Windkraft und Biomasse mehr Strom als die 7200 Bürger verbrauchen. Der Energiepark ist inzwischen Vorbild für andere kleine Gemeinden weltweit. Hier besucht eine Delegation aus den USA den Ort für Anregungen zum Umsetzen zu Hause.